Jolla: Sailfish OS 4.1 startet Android-10-Apps

Mit dem Update auf Version 4.1 erweitert Jolla die unterstützte Hardware um das Sony Xperia 10 II und aktualisiert den Android-App-Support auf Version 10.

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(Bild: Jolla (Collage: Heise))

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Leszek Lesner
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Die finnische Firma Jolla hat ihr Mobilbetriebssystem Sailfish OS in Version 4.1 unter dem Codenamen „Kvarken“ veröffentlicht. Neben vielen Detailverbesserungen nimmt Jolla das Sony Xperia 10 II als offiziell unterstütztes Smartphone für Sailfish auf. Dafür haben die Entwickler das gesamte Sailfish OS auf 64-Bit-Architektur umgestellt.

Jolla hat die Kompatibilitätsschicht auf den Stand von Android 10 aktualisiert.

Mit Sailfish OS 4.1 wurde die Android-Unterstützung auf Version 10 aktualisiert, wie es Jolla zur Veröffentlichung von Version 4.0 bereits angekündigt hatte. Darin enthalten ist der von Nutzern lang erwartete Zugriff auf Kontakte für den Messenger Signal. Installationsprobleme mit dem auf Aptoide basierenden Android-App-Store hat Jolla behoben. Erstmals werden auch 64-Bit-Android-Apps unterstützt, dies jedoch nur in der Xperia 10 II Version von Sailfish OS. Die Bildschirmrotation bei Android-Apps folgt nun der globalen Einstellung in Sailfish OS und behebt somit Probleme mit falsch ausgerichteten Apps. Zudem zeigt Sailfish über eine Benachrichtigung an, ob die manuelle Installation einer Android APK erfolgreich war oder nicht.

Das Mittelklasse-Smartphone Sony Xperia 10 II aus dem letzten Jahr hat Jolla in ihr Sailfish-X-Programm aufgenommen. Hier werden Geräte aufgelistet, die von Jolla vollen Sailfish-OS-Support bekommen. Dazu gehört neben einer kostenlosen Testversion auch eine kostenpflichtige Variante, die die Kompatibilitätsschicht für Android-Apps enthält sowie mit Textvorhersage und Anbindung an Microsoft Exchange ausgestattet ist.

Zusätzliche Suchmaschinen lassen sich im Browser jetzt einfacher hinzufügen.

In der aktuellen Implementierung von Sailfish 4.1 gibt es allerdings noch einige Einschränkungen, wie beispielsweise die fehlende Unterstützung zum Umschalten der beim Xperia 10 II rückseitig angebrachten drei Kameramodule in der vorinstallierten Kamera-App. Zwischen den Modulen lässt sich nur in der von der Community entwickelten „Advanced Camera App“ umschalten.

Mit der Unterstützung des Xperia 10 II wechselt Jolla erstmals auch zu einer vollständigen 64-Bit-Architektur auf ARM-Systemen. Bisherige Geräte hatten zwar zuletzt einen 64-Bit-Linux-Kernel, aber Apps und Bibliotheken lagen nur als 32-Bit-Version vor. Die vollständige 64-Bit-Architektur verspricht mehr Geschwindigkeit besonders für Apps, die viel Arbeitsspeicher benötigen. Bei den bisher unterstützten Modellen wie dem Xperia XA2 setzt Jolla weiterhin auf den Mischbetrieb.

Durch eine Wischgeste aktiviert man auch im Hochformat den wissenschaftlichen Modus der Taschenrechner-App.

Jolla hat auch einige Details im Webbrowser verbessert, wie die einfache nachträgliche Installation von weiteren Suchmaschinen. Dazu verwendet der Browser die OpenSearch-Implementierung, die die meisten Suchseiten anbieten. Außerdem kann man in den Einstellungen zwischen Mobil- und Desktopseite umschalten. Das kann nützlich sein, wenn Mobilseiten fehlerhaft dargestellt werden oder nicht alle Funktionen anzeigen.

Der Taschenrechner kann nun auch im Hochformat wissenschaftliche Operationen ausführen. Dazu muss nur einmal über dem Zahlenblock hoch gewischt werden. Benachrichtigungen von Bildschirmfotos enthalten nun auch eine kleine Vorschau des Fotos, so dass man das Bild nicht immer öffnen muss, um sich einen Eindruck zu machen.

Als Ersatz für den Wegfall der Mozilla Lokalisierungsdienste bietet Jolla nun Offline-Pakete für die schnellere GPS Erfassung an. Diese Pakete können für diverse Kontinente aus dem Jolla Store geladen werden. Mit den Paketen gelingt die Erfassung des Ortes wesentlich schneller sowie zuverlässiger und vor allem ohne Online-Abfrage.

(ktn)