KPNQwest Austria findet Käufer

Die Konkursverwalter des insolventen Internet-Carriers KPNQwest konnten einen weiteren Teilerfolg bei der Suche nach Käufern für Teile des Netzes verbuchen: EUNet Österreich kehrt zurück.

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Die Konkursverwalter des insolventen Internet-Carriers KPNQwest konnten auf der Suche nach Käufern für Teile des Netzes einen weiteren Teilerfolg verbuchen. Die Global Equity Partners Beteiligungs-Management AG (GEP) hat zusammen mit der Volksbank Investmentbank AG sämtliche Aktivitäten der KPNQwest Austria GmbH übernommen, heißt es in einer Mitteilung. Das neue Unternehmen soll unter der Marke EUnet geführt werden -- die Marke ist ähnlich wie in Deutschland bekannt als Name des ersten kommerziellen Internet-Providers in Österreich. GEP-Geschäftsführer Herbert Herdlicka war bis zur Überführung von EUnet in den KPNQwest-Konzern 1992 Geschäftsführer von EUnet Österreich. Nun kehre KPNQwest Austria, wie es GEP ausdrückt, in "bewährte Hände" zurück.

Unterdessen hoffen KPN und andere beteiligte Unternehmen, drei von acht Netz-Hauptabschnitten des insolventen niederländischen Internet-Carriers bis zum 1. Juli aufrechterhalten zu können, heißt es in einer Mitteilung von KPN. Dazu benötigen sie die Erlaubnis der Insolvenzverwalter. Diese hatten vor drei Tagen ursprünglich die sofortige Einstellung des Netzbetriebes angekündigt. Mittlerweile halten aber entlassene Mitarbeiter von KPNQwest das Netz aufrecht, um die Bedingungen für den Verkauf des Netzes zu verbessern.

Bei KPN -- der niederländische Telecom-Konzern hatte zusammen mit der US-Firma Qwest KPNQwest aufgebaut -- heißt es weiter, eine Woche nach der Insolvenz des Carriers habe KPN 3,5 Millionen Euro bereitgestellt, damit der Netzbetrieb weiter geführt werden könne. Allerdings sei das Unternehmen bei seinen Bemühungen um KPNQwest von den Gläubigerbanken behindert worden. Auf der anderen Seite strebt ein Bankenkonsortium mit Beteiligung der Citigroup und ABN Amro Untersuchungen um die Geschäftsbeziehungen zwischen KPNQwest und den Hauptanteilseignern KPN und Qwest an. Ihnen wird vorgeworfen, die Bilanzen von KPNQwest gegenüber Investoren beschönigt zu haben. Durch die Insolvenz sei ein Unternehmenswert von 42 Millionen Euro vernichtet worden. Jack McMaster, ehemaliger CEO bei KPNQwest, bestreitet, die Bilanzen frisiert zu haben.

Zur Entwicklung der Situation bei KPNQwest siehe auch:

There’s an English article about KPNQwest’s bankruptcy available with some background information from prior German articles: KPNQwest Files For Bankruptcy. (anw)