KarstadtQuelle und Springer Verlag wollen Amazon Konkurrenz machen

Die im Februar angekündigte E-Commerce-Plattform firmiert unter dem Arbeitstitel "Myby". Sie soll im Herbst starten.

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Der Handelskonzern KarstadtQuelle und der Axel-Springer-Verlag wollen im Herbst mit einem eigenen Onlineshop für Elektronikartikel an den Start gehen. Die Internetplattform habe den Arbeitstitel "Myby", sagte der Geschäftsführer der Axel Springer E-Commerce, Walter Gunz, der Financial Times Deutschland (FTD). KarstadtQuelle ist bereits mit unterschiedlichem Erfolg mit Onlineshops wie Quelle.de, Neckermann.de oder Karstadt.de (früher Myworld) aktiv.

KarstadtQuelle und Axel Springer hatten ihr Joint Venture bereits im Februar angekündigt, Angebotspalette und Starttermin des Onlineshops aber bisher offen gelassen. Der Springer-Geschäftsführer räumte nun ein, dass es Verzögerungen gegeben habe. Die Probleme seien inzwischen jedoch weitgehend gelöst. "Es soll im Herbst losgehen", sagte Gunz. Anders als ursprünglich geplant, solle der Einkauf nun möglichst unabhängig von KarstadtQuelle agieren. Es zeige sich immer mehr, dass der Internetkäufer ein hochwertiges Produkt wolle, allerdings zu einem guten Preis.

Als Hauptkonkurrent des neuen Gemeinschaftsunternehmens sieht Gunz den US-Onlinehändler Amazon.com. Grundsätzlich sei das Potenzial des Online-Geschäfts aber begrenzt: "Der Internethandel wird in fünf bis zehn Jahren am gesamten Einzelhandelsumsatz einen Anteil von 25 bis 30 Prozent haben", sagte Gunz. "Er wird aber nie 50 Prozent erreichen." Lediglich bei einigen Produkten wie digitalen Kameras könnte der Anteil höher liegen.

Gunz ist einer der Gründer der Kette Media Markt. Dessen Ableger Mediaonline erwirtschaftete vergangenes Jahr laut FTD 90 Millionen Euro Umsatz. Die Zeitung beruft sich auf Firmenkenner, laut denen sich die Geschäftsführer der einzelnen Media-Markt-Häuser, die oftmals an den Läden beteiligt seien, gegen einen allzu starken Onlineauftritt wehrten, da sie eine Kannibalisierung befürchteten, wenn die Preise deutschlandweit vergleichbar wären. (anw)