Leipziger Menschenrechtspreis für norwegischen IT-Spezialisten

Der norwegische IT-Spezialist Andreas Heldal-Lund ist heute mit dem vierten Leipziger Menschenrechtspreis ausgezeichnet worden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 77 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Der norwegische IT-Spezialist Andreas Heldal-Lund ist heute mit dem vierten Leipziger Menschenrechtspreis ausgezeichnet worden. Der Norweger wurde vom Europäisch-Amerikanischen Bürgerkomitee für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA für sein Engagement im Internet gegen die umstrittene Organisation Scientology geehrt. Heldal-Lund unterhält seit sechs Jahren die Internet-Präsenz Operation Clambake, die die Arbeitsweise und die Hintergründe von Scientology enthüllt.

Das international zusammengesetzte Bürgerkomitee hat sich den Kampf gegen Scientology auf die Fahnen geschrieben. "Wir setzen uns für die Bürgerrechte ein, deshalb sind wir auch keine religiöse, sondern eine politische Organisation", sagte der Kanadier Gerry Armstrong vom Komitee. Seit dem Jahr 2000 verleiht die Organisation jedes Jahr den undotierten und als Alternative zum Aachener Karlspreis gedachten Preis an Personen, die sich für Menschenrechte und Religionsfreiheit stark machen. Der Alternative Karlspreis ist eine von dem Leipziger Künstler Rüdiger Bartels gestaltete Skulptur. Zu den bislang Ausgezeichneten gehört der frühere Bundesarbeitsminister Norbert Blüm.

"Scientology bedroht die Demokratie", sagte der diesjährige Preisträger Andreas Heldal-Lund. Sein Engagement begründete er nicht religiös. "Ich bin Humanist. Jeder soll das glauben und denken können, was er will." Die vielen Reaktionen von Angehörigen von Scientology-Mitgliedern bestärkten ihn, trotz mancher Repressalien weiter zumachen. Operation Clambake gehörte im März vergangenen Jahres zu den Seiten, die auf Druck von Scientology bei Google aus dem Index entfernt wurden. (anw)