Linke fordern 100.000 "Partei-Laptops"

Beim anstehenden Bundesparteitag der Linken in Cottbus werden die Mitglieder auch über einen Antrag des Kreisverbandes Marburg-Biedenkopf abstimmen. Die Forderung: Laptops für alle. Die Kosten: 30 Millionen Euro.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 472 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Auf ihrem ersten Bundesparteitag seit der Fusion von WASG und Linkspartei.PDS im vergangenen Sommer wird sich die Linke an diesem Wochenende in Cottbus mit rund 100 Anträgen beschäftigen. Einer davon: Laptops für alle. Den Antrag reichte ein Vertreter des 157 Mitglieder starken Kreisverbandes Marburg-Biedenkopf ein. Jedes Parteimitglied der Linken solle künftig die Möglichkeit haben, sich in parteiinternen Internetforen auszutauschen, heißt es unter Punkt 27 (Anträge mit überwiegendem Bezug auf die Partei) im Parteitags-Antragsheft (PDF-Datei). "Zu gewährleisten ist dies über einen ganz einfachen internetfähigen Laptop."

Im Antrag ist die Rede von einem sogenannten "Studenten-Laptop", den es bereits auf dem Markt gebe. "Ein Großauftrag durch die Partei Die Linke, sagen wir 100.000 Stück, wird den aktuell anvisierten Preis von 300 Euro noch senken", verdeutlichen die Antragsteller. Zu dem Preis gibt es derzeit beispielsweise den Eee PC 701 von Asus. Woher die Partei, die Ende 2007 rund 72.000 Mitglieder zählte, die 30 Millionen Euro für den Kauf von 100.000 Geräten nehmen soll, führen die Antragsteller indes nicht aus. Aber sie weisen darauf hin, dass man dadurch "Arbeitsplätze beim Hersteller" sichere.

Die Geräte seien nötig, um "mehr miteinander reden" zu können, heißt es weiter in der Antragsbegründung. Und die beste Möglichkeit, dies heute zu realisieren, seien Internetforen. Der Partei-Laptop solle so vorinstalliert werden, dass das Forum der Partei als Startseite eingebaut ist. Aber die Marburg-Biedenkopfer haben noch ganz andere Pläne: Online-Wahlen. Mit einer flächendeckenden Versorgung der Mitglieder mit internetfähigen Laptops ließen sich Abstimmungen durchführen, "die den Charakter direkter Demokratie haben", schwärmen sie. Erfahrungen über eine "sichere Handhabung" lägen beispielsweise aus der Schweiz und Estland vor. (pmz)