MP3.com kündigt Einigung mit EMI an

Zwischen der Plattenfirma EMI und MP3.com soll eine Vereinbarung getroffen werden, derzufolge MP3-Songs, die EMI gehören, gegen Zahlung einer Gebühr auf my.mp3.com gestellt werden können.

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Von
  • Axel Vahldiek

Zwischen der Plattenfirma EMI und MP3.com soll eine Vereinbarung getroffen werden, derzufolge Songs, die EMI gehören, gegen Zahlung einer Gebühr auf My.MP3.com freigeschaltet werden können. Laut der Nachrichtenagentur Reuters werde die Vereinbarung am heutigen Freitag offiziell bekannt gegeben.

EMI hatte vor kurzem noch zusammen mit anderen Firmen gegen MP3.com geklagt, weil der Dienst mit My.MP3.com ohne Erlaubnis der Rechteinhaber die Musik von tausenden von CDs in konvertierter Form gespeichert und ebenfalls ohne Erlaubnis der Rechteinhaber für seine Kunden abgespielt habe. My.MP3.com ist ein Angebot, der es Benutzern ermöglicht, das eigene CD-Archiv im Internet freizuschalten und von jedem Ort der Welt auf ihr persönliches Musikarchiv zuzugreifen. Die CDs müssen dazu nicht auf die Server von MP3 überspielt werden – über die ID auf den Scheiben werden die MP3-Versionen aus der Datenbank von MP3.com geholt.

Bereits vor einiger Zeit hatte sich sich der Anbieter mit einigen anderen Prozeßgegnern geeinigt, unter anderen Warner Music. Warner Music gehört zum Time-Warner-Konzern, dessen Übernahme durch AOL gerade von den Wettbewerbshütern geprüft wird. Die Warner Music Group wurde inzwischen mit EMI zusammengschlossen. Time Warner selbst wiederum ist einer der Prozessgeger beim im Moment gerade besonders heißlaufenden Verfahren gegen die Musiktauschbörse Napster.

Teil der Einigung zwischen MP3.com und Warner Music war ein Lizenzvertrag, wonach die Firma für jeden Upload eines Songs auf My.MP3.com einen Betrag von 1,5 Cent und für jeden einzelnen Download einen Betrag von 0,33 Cent an die Copyright-Inhaber zahlt. Die Lizenzierung hatte Beobachter des Verfahrens überrascht, denn sie machte Warner Music zum Partner des Dienstes, dessen Existenz die Musikkonzerne ursprünglich beenden wollten.

MP3.com dürfte froh sein, sich mit einem weiteren Prozeßgegener geeinigt zu haben. Am Montag verkündete das Unternemen, dass allein im zweiten Quartal dieses Jahres 150 Millionen US-Dollar Prozesskosten angefallen seien. (axv)