Microsoft-Zeuge: Sanktionen nachteilig für Verbraucher

Wirtschaftsprofessor Kenneth Elzinga meint, falls sich die klagenden US-Bundesstaaten im Kartell-Prozess durchsetzen, drohen den Verbrauchern höhere Preise.

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Falls sich die neun klagenden Staaten im Kartellprozess gegen Microsoft durchsetzen, drohen den Verbrauchern Preiserhöhungen, meint Kenneth Elzinga, Wirtschaftsprofessor an der Universität von Virginia. Laut US-amerikanischen Medien sagte er heute als einer der letzten Zeugen für den Softwarekonzern in einer schriftlichen Stellungnahme aus. Darin wies er darauf hin, dass ein "verkrüppeltes" Windows Microsoft in seiner Innovationsfähigkeit behindern würde. Zudem würden die Entwicklungskosten gesteigert und das Unternehmen in seinem Bestreben gehindert, bessere Qualität zu niedrigeren Preisen anzubieten. Deshalb seien die geforderten Strafen den Vergehen von Microsoft nicht angemessen.

Stattdessen plädierte er für die Übereinkunft, die Microsoft mit dem US-Justizministerium und neun Bundesstaaten Ende vergangenen Jahres erzielt hatte. Um das wettbewerbswidrige Verhalten Microsofts zu korrigieren genüge es, dass der Softwarekonzern PC-Herstellern größere Freiheiten bei der Installation konkurrierender Software einräumt und sicherstellt, dass die Software von Mitbewerbern reibunglos mit Software aus dem eigene Haus zusammenarbeitet.

Die neun Bundesstaaten, die den zwischen Microsoft und der US-Regierung ausgehandelten außergerichtlichen Vergleichsvorschlag ablehnen, fordern eine modulare Windows-Version, die es ermöglicht, das Betriebssystem von zusätzlichen Microsoft-Programmen wie dem Internet Explorer oder dem Multimedia-Player zu befreien. Microsoft lehnt diese Forderung ab. (anw)