Microsoft kauft sich bei AT&T ein

Microsoft steigt bei AT&T ein, dafür verpflichtet sich der Telefonriese, das Betriebssystem Windows CE in Set-Top-Boxen einzusetzen.

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Microsoft steigt mit einer Einlage von 5 Milliarden US-Dollar beim Telefonriesen AT&T ein. Im Gegenzug verpflichtet sich AT&T, künftig verstärkt das Betriebssystem Windows CE in Set-Top-Boxen einzusetzen. Diese Boxen sind die Schlüsselkomponente für zusätzliche Angebote per Kabelfernseh-Netz, etwa für Internetzugänge oder lukrative Telefondienste. Die Strategie von Microsoft ist, sowohl das Betriebssystem Windows CE als auch eine eigene Client/Server-Technik für Fernsehinhalte im Markt zu etablieren. Nächstes Jahr soll ein Modellversuch in zwei bislang nicht genannten Städten starten. AT&T behält sich allerdings vor, auch Hard- und Software anderer Hersteller in seinen Kabelnetzen einzusetzen.

Nach dem Versuch des Einstiegs bei MediaOne wirft das Abkommen mit AT&T ein Schlaglicht auf Bill Gates' Pläne. Im Rahmen der Vereinbarung erhält Microsoft auch ein Standbein im europäischen Kabelnetz. Per Aktientausch erwirbt der Software-Riese den vorher von MediaOne gehaltenen 29,9-Prozent-Anteil an der britischen Kabelfernsehgesellschaft Telewest. Microsofts Kabelfernsehnetz gleicht zwar einem Flickenteppich, doch bestimmt hier Redmond, welche Technik zum Einsatz kommt. Dabei lautet die Devise derzeit: Geld spielt keine Rolle. (ciw)