"Minority Report"-Oberfläche im täglichen Einsatz

Ein US-Unternehmen verkauft das User Interface aus dem Science-Fiction-Streifen seit Längerem an Militärs sowie Großunternehmen und will es bald auch an Privatkunden liefern.

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Als 2002 der Film „Minority Report“ herauskam, traf er bei vielen Zuschauern einen ganz besonderen Nerv. Nicht nur die Geschichte an sich hatte es ihnen angetan, sondern vor allem das futuristische User-Interface: Mit Spezialhandschuhen schob der von Tom Cruise gespielte Ermittler der "Precrime Unit" auf einer in der Luft schwebenden Oberfläche in ungeheurem Tempo Objekte hin und her. Wenige Kinogänger wussten damals, dass es sich dabei nicht um eine Erfindung der Special-Effects-Abteilung handelte – sondern um ein reales System namens "gspeak", entwickelt am MIT Media Lab von John Underkoffler.

Fast zehn Jahre später ist aus Oblong Industries, die Firma, mit der Underkoffler "gspeak" kommerzialisierte, ein einträgliches Unternehmen geworden, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Zu den Kunden gehören neben dem Militär Unternehmen – etwa aus der Finanz- oder der Ölindustrie – die interaktive Visualisierungen sehr großer Datenmengen benötigen. Und "gspeak" funktioniert tadellos, in der nächsten Version sogar ohne den jetzt noch notwendigen "Datenhandschuh".

Noch sind die Produkte von Oblong Industries schlicht zu teuer für den Massenmarkt, doch das könnte sich, hofft Underkoffler, in einigen Jahren ändern. Die neueste Entwicklung, "Mezzanine" genannt, kleidet einen herkömmlichen Konferenzraum mit hochauflösenden Displays und einer digitalen Tafel aus. In diesem System können Teilnehmer einer Besprechung Datenobjekte mit Hilfe eines Pointers bewegen. Das geht, weil die Position des Zeigestabs in allen drei Raumrichtungen getrackt wird.

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(bsc)