Mobilcom verkauft UMTS-Standorte an E-Plus

Der Düsseldorfer Mobilfunkbetreiber übernimmt die 3723 UMTS-Standorte.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 127 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Torge Löding

Die Tinte unter den Verträgen ist trocken: Mobilcom hat seine 3723 UMTS-Standorte sowie Systemtechnik und einzelne Softwarekomponenten wie erwartet an den Düsseldorfer Mobilfunkanbieter E-Plus verkauft -- vorbehaltlich der Zustimmung des Bundeskartellamtes. Rund 2000 dieser Standorte sind nach Mobilcom-Angaben bereits ausgebaut, 931 mit der notwendigen UMTS-Netztechnik ausgestattet. E-Plus zahlt dafür 20 Millionen Euro. Davon erhält Mobilcom-Großaktionär France Telecom 18 Millionen. Kein Käufer hat sich für die acht Milliarden Euro teure UMTS-Lizenz gefunden, die entschädigungslos an den Regulierer zurückfällt.

"Obwohl die Verhandlungen unter Zeitdruck standen, ist das Ergebnis für Mobilcom positiv", bewertet Mobilcom-Vorstandsvorsitzender Thorsten Grenz den Verkauf der 3723 Standorte. Falls dieser zu diesem Zeitpunkt nicht gelungen wäre, hätte Mobilcom sofort beginnen müssen, das Netz abzubauen, um das Kostenrisiko zu minimieren. France Telecom trage lediglich bis Ende des laufenden Jahres die aus dem Abbau resultierenden Kosten. Mit dieser Äußerung wendete sich Grenz noch einmal scharf gegen seinen Amtsvorgänger, den Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid. Dieser wollte an UMTS festhalten.

"Nach dem Verkauf der UMTS-Standorte sind wir strategisch klar positioniert und können uns auf unser Kerngeschäft als Mobilfunk-Service-Provider konzentrieren", umriss Grenz seinen Geschäftsplan. Zudem habe Mobilcom nach der Veräußerung des Festnetz-Geschäftes an die Konzerntochter freenet.de einen integrierten Internet-Service-Provider mit einer eigenen, leistungsfähigen Infrastruktur im Portfolio.

Grenz kündigte für die nächste Zeit zudem weiteren Personalabbau an. (tol)