Mobilfunk-Preiskampf in der Schweiz

Nach der Ankündigung von Swisscom Mobile, ab Juni Gespräche zum Stundenpreis von 50 Rappen anzubieten, haben die Konkurrenten Orange und TDC Switzerland reagiert.

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In der Schweiz hat vor dem Start von Tele2 als Mobilfunkanbieter ein Preiskampf eingesetzt. Nach der Ankündigung von Swisscom Mobile, ab Juni Gespräche zum Stundenpreis von 50 Rappen (32 Cent) anzubieten, haben die Konkurrenten Orange und TDC Switzerland reagiert. Gestern stellte TDC Switzerland in Zürich ihre neue Billigmarke yallo vor. Vorausbezahlte Sprachtelefonie (49 Rappen in alle Netze bei 10/1-Taktung) und SMS (20 Rappen) ohne Grundgebühr, Verzicht auf Datendienste, ausschließlicher Online-Vertrieb, keine Handysubventionen und keine kostenlose Hotline -- das No-Frills-Konzept (keine Extras) erinnert stark an die bereits in Großbritannien und den Niederlanden gestarteten easyMobile-Unternehmen. Die yallo-SIM-Karten sind ab sofort online bestellbar. Sie werden automatisch gesperrt, wenn sie drei Monate nicht benutzt wurden. Anrufe bei der yallo-Hotline kosten ab September 2,13 Franken (1,38 Euro) pro Minute.

Während das im Januar gestartete Online-Angebot orangelick.ch nun von yallo preislich unterboten wird, möchte Orange ab Juni vor allem Vieltelefonierer für sich gewinnen. Die Grundgebühren der Optima-Tarife werden gesenkt, ein neuer Datentarif für 49 Franken monatlich ermöglicht den Transfer von 2000 MByte über UMTS und GPRS beziehungsweise 2000 Minuten Nutzung von WLAN-Hotspots. Ein neuer "Flat rate"-Tarif bietet für 99 Franken (rund 64 Euro) pro Monat unbeschränkt viele Gespräche ins Festnetz und zu Orange-Kunden. Gespräche zu anderen schweizerischen Handys kosten dabei 40 Rappen pro Minute.

Tele2 will noch im zweiten Quartal im Raum Zürich das eigene Netz aktivieren, auch die Versorgung von Basel, Bern, Genf und Lausanne steht auf dem Plan. Für den Rest des Landes möchte Tele2 sich in eines der bestehenden Netze einmieten. Der Abschluss eines Roaming-Abkommens ist dem schwedischen Konzern aber noch nicht gelungen. (Daniel AJ Sokolov) / (anw)