Nach vier Jahren in Austin: Oracle verlegt Hauptsitz schon wieder

Während der Coronapandemie ist Oracle 2020 nach Texas umgezogen, nun geht es weiter nach Tennessee. Ziel ist ein besserer Kontakt zur Gesundheitsbranche.

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Oracle-Schild vor dem Waterfront Campus in Austin

Bleibt eine Zwischenstation: Oracle-Zentrale in Austin

(Bild: JHVEPhoto/Shutterstock.com)

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Der US-amerikanische IT-Konzern Oracle will seinen Hauptsitz schon wieder verlegen und von Austin im US-Bundesstaat Texas nach Nashville (Tennessee) umziehen. Das hat Firmengründer Larry Ellison angeblich versehentlich in einem live übertragenen Gespräch mit einem ehemaligen US-Senator angekündigt, berichtet das Wall Street Journal. Mit dem Schritt will der SAP-Konkurrent räumlich näher an die wichtige Gesundheitsindustrie heranrücken, die sich laut US-Medien mit unterschiedlichen Firmen in der Stadt konzentriert. Schon vor drei Jahren hat Oracle laut lokalen Medien mit dem 1,2 Milliarden US-Dollar teuren Bau einer Niederlassung in Nashville begonnen, daraus soll jetzt der nächste Hauptsitz werden.

Oracle ist erst 2020 aus dem Silicon Valley nach Texas umgezogen und hat das mit besseren Wachstumsaussichten sowie dem Wunsch nach mehr Flexibilität für die Angestellten begründet. Das war Teil einer größeren Umzugswelle von Konzernen, als deren Ursache die Coronakrise ausgemacht worden war. Weil sich abgezeichnet hat, dass die Angestellten weniger Zeit in den Büros verbringen würden, sahen die Unternehmen mehr Spielraum bei der Wahl ihres Hauptquartiers. Bei Oracle hat das aber nicht lange gehalten, nun soll es 1200 Kilometer weitergehen. Für den IT-Konzern ist es der vierte Umzug, gegründet wurde er 1977 im kalifornischen Santa Clara, von 1989 bis 2020 lag der Hauptsitz in Redwood City.

Nashville sei nun das Zentrum jener Industrie, mit der man sich am meisten beschäftige, zitiert die US-Zeitung Ellisons Begründung für den nächsten Umzug. Es sei eine einfache Entscheidung gewesen. Oracle war 2022 mit der Übernahme von Cerner groß in das Gesundheitsgeschäft eingestiegen. Die Firma bietet vor allem Systeme zur Verwaltung von Gesundheitsdaten an und hat Oracle insgesamt 28,3 Milliarden US-Dollar gekostet. Die Übernahme war die größte der Firmengeschichte. Der Geschäftszweig sei für Oracle zentral und der neuerliche Umzug soll den Konzern näher an die Industrie bringen. An der Börse hat die Ankündigung keine direkten Folgen gehabt, der Aktienpreis blieb stabil.

(mho)