Nadelstiche gegen Krypto-Exportverbot

Sichere Verschlüsselung fällt in den USA immer noch unter Exportbeschränkungen - dieses Vertriebsverbot bindet auch Ableger amerikanischer Firmen im Ausland.

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Von
  • Norbert Luckhardt

Sichere Verschlüsselung fällt in den USA immer noch unter Exportbeschränkungen - dieses Vertriebsverbot bindet auch Ableger amerikanischer Firmen im Ausland. Sun hat nun möglicherweise einen Weg gefunden, "getreu den Buchstaben des Gesetzes" starke Kryptographie außerhalb der Vereinigten Staaten anzubieten: durch die Vermarktung einer fremden Verschlüsselungssoftware, die ohne Sun-Beteiligung entwickelt wurde. Das Produkt der russischen Firma Elvis+ landet im Ausland unter dem Sun-Firmenlogo in den Regalen. Das US Department of Commerce prüft derzeit, ob dieses Verfahren den einschlägigen Bestimmungen gerecht wird.

Indessen hat Phil Zimmermann, der ursprüngliche Entwickler von Pretty Good Privacy (PGP), auf einer Krypto-Konferenz ein anderes Vergehen gegen die Regierungsauflagen "gestanden": Er habe einem lateinamerikanischen Bürgerrechtler ohne Einwilligung der Behörden erklärt, wie man die exportbeschränkte Software PGP benutzt. Da auch solcher Wissenstransfer unter die Restriktionen fällt, möge man ihn doch verhaften. Er sei gespannt, den Verlauf der Strafverfolgung solcher Fälle zu erleben, meinte Zimmermann weiter. (nl)