Napster zur Schließung gezwungen

Nach einem neuen Urteil muss Napster seinen Dienst so lange geschlossen halten, bis kein einziges geschütztes Lied mehr die Benutzer erreichen kann.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 158 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Clemens Gleich

Nach einem neuen Urteil der Richterin Marilyn Hall Patel vom gestrigen Mittwoch muss Napster seinen Dienst so lange geschlossen halten, bis kein einziges geschütztes Lied mehr die Benutzer erreichen kann. Die Betreiber der Tauschbörse wollen gegen das Urteil Berufung einlegen, da die neue Filtertechnik bereits 99 Prozent der beanstandeten Songs blockiere.

Die aktuelle Filterlogik entscheidet anhand von "Fingerabdrücken" des Musikstücks, um welchen Titel es sich handelt. Dann vergleichen die Filter diese Ergebnisse mit einer Datenbank und blockieren verbotene Dateien. Zurzeit wird dadurch jedoch auch manchen absolut harmlosen Liedern von unbekannten Interpreten der Weg zum Publikum verweigert. Richterin Patel ist diese Filtertechnik aber nicht genug. Schon früher nannte sie Napsters Maßnahmen "erbärmlich". Wenn ein Benutzer einen Song finden könne, sollte das die Filter-Software ja wohl auch schaffen. Jetzt möchte sie einen hundertprozentigen Schutz für die Musikindustrie durchsetzen.

Schon vor etwa zehn Tagen hatte Napster sein Angebot vom Netz genommen, angeblich, um neue Filter zu installieren. Der Chef des Unternehmens Hank Barry ist "sehr stolz darauf, was das Napster-Team in der Entwicklung der Technologie geleistet hat" und will den bezahlten Musiktausch wie geplant im Sommer eröffnen.

Einen ausführlicheren Bericht finden Sie bei Telepolis unter "Hundert Prozent Perfektion". (cgl)