Neuer Anlauf mit Hybrid-Festplatten

Die 2,5-Zoll-Festplatte Seagate Momentus XT soll mit 4 GByte schnellem Flash-Speicher die Vorteile von magnetischen und Solid-State Disks kombinieren.

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Technisch spannende Neuvorstellung von Seagate: Die Serial-ATA-Festplatte Momentus XT in dem für Notebooks typischen 2,5-Zoll-Format speichert nicht nur 250, 320 oder 500 GByte auf herkömmlichen, magnetischen Platten, sondern zusätzlich auch 4 GByte in Single-Level-Cell-(SLC-)NAND-Flash-Chips. Es handelt sich also um eine sogenannte Hybrid-Festplatte. Anders als die ersten Vertreter dieses vor einigen Jahren schon einmal erfolglos gestarteten Laufwerktyps verwaltet aber nun nicht etwa das Betriebssystem (etwa via ReadyBoost) den kleinen, nichtflüchtigen Flash-Speicher, sondern ein spezieller Controller im Laufwerk selbst. Seagate nennt die Technik Adaptive Memory und erklärt, dass der Controller selbsttätig entscheidet, welche besonders häufig angeforderten Daten er im schnellen Flash-Puffer ablegt. So soll die Momentus XT die Systemleistung deutlich steigern, obwohl sie viel billiger ist als eine Solid-State Disk (SSD) mit ähnlicher Speicherkapazität.

Die Magnetscheiben in der Momentus XT rotieren 7200-mal pro Minute, die Datendichte der Magnetschicht soll 394 Gigabit pro Quadratzoll (7,6 GByte/Quadratzentimeter) betragen. Seagate speichert 250 GByte auf einer 2,5-Zoll-Scheibe und erreicht somit zwar keine Datendichte auf Rekordniveau, aber einen recht hohen Wert, sodass das Laufwerk – wie konkurrierende Produkte auch – bei Zugriffen auf seine äußeren Zonen wohl Datentransferraten von über 100 MByte/s erreichen kann. Der Flash-Puffer dürfte dank niedriger Latenzzeit insbesondere bei zufälligen (Random-)Zugriffen Vorteile bringen. Seagate verspricht beispielsweise deutlich kürzere Boot-Zeiten.

Ob die "neue" Hybrid-Festplattentechnik mit deutlich größerem Flash-Cache und vom Betriebssystem unabhängiger Ansteuerung Erfolg haben wird, lässt sich bisher kaum einschätzen. Wegen vergleichsweise hoher Preise für NAND-Flash-Speicher bleiben SSDs bislang den teuersten Notebooks und wenigen Highend-PCs vorbehalten. Auch andere Flash-Puffer-Konzepte – wie Intels Braidwood – sind bisher noch nicht im Einsatz.

Drei Mitglieder der Momentus-XT-Familie (ST95005620AS, ST93205620AS, ST92505610AS) sind bei Versandhändlern bereits zu Preisen zwischen rund 100 und 140 Euro aufgetaucht, aber anscheinend noch nicht lieferbar. Asus will die 9,5 Millimeter hohe Momentus XT optional in das Performance-Notebook Republic of Gamers G73Jh einbauen. (ciw)