Neues Allzeithoch bei Online-Stellenangeboten in der Schweiz

Der Schweizer jobpilot-Index verzeichnete im April Höchstwerte für Stellenangebote auf Jobbörsen und Unternehmenswebsites. Auch in den Zeitungen wurden mehr Jobs angeboten.

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Von
  • Tom Sperlich

Das Stellenangebot im Schweizer Internet hat sich seit 2001 verdoppelt: Der jobpilot-Index, eine Messgröße für die Entwicklung des Schweizer Online-Stellenmarktes, stieg im April 2008 auf 204 Punkte. Damit übertrifft er den bisherigen Spitzenwert vom Vorquartal (Januar 2008) um 19 Punkte, was den höchsten Stand in der mehr als siebenjährigen Geschichte des Jobindex darstellt. Im Januar 2001 begann die Messung des jobpilot-Index bei 100 Punkten, den tiefsten Stand erreichte er mit 34 Punkten im Oktober 2003. Das Angebot an freien Stellen im Netz ist sowohl bei den Schweizer Stellenbörsen als auch auf den firmeneigenen Websites auf neue Rekordwerte geklettert. Der jobpilot-Index wird von der Fachhochschule Nordwestschweiz gemeinsam mit der Universität Zürich viermal jährlich erhoben und von Monster.ch sowie der Tochtergesellschaft jobpilot veröffentlicht.

Höchststände verzeichnet der Index sowohl bei Internet-Jobbörsen als auch bei den Online-Angeboten der Unternehmen. Das Angebot auf Online-Stellenmärkten verbesserte sich gegenüber Januar um 13 auf 181 Punkte. Das Stellenangebot auf den Rekrutierungsseiten der Unternehmen stieg um 31 auf 250 Punkte. Für den Unternehmensindex wird eine repräsentative Stichprobe von rund 1000 Schweizer Firmen und Organisationen herangezogen.

Besonders zugelegt haben danach die Berufsgruppen Unternehmensdienste, Consulting und Rechtsberufe (plus 34 Punkte), gewerbliche und industrielle Berufe (plus 25 Punkte) sowie technische und naturwissenschaftliche Berufe (plus 17 Punkte). Der Index für Informatik- und Telekommunikationsberufe stieg um 12 Punkte. Rückläufig war das Online-Stellenangebot bei den Berufsgruppen Körperpflege, Reinigung und Hauswirtschaft (minus 40 Punkte), Human Resources Management/Aus- und Weiterbildung (minus 18 Punkte), Berufe in Verkehr, Lager und Sicherheit (minus 16 Punkte) sowie Management (minus 6 Punkte).

Der rege Stellenmarkt war nicht nur auf das Internet beschränkt. Zum Vergleich mit dem jobpilot-Index wird stets die Entwicklung bei Inseraten in den Printmedien aus der Statistik der Werbemedienforschung (WEMF) herangezogen. Der von der Fachhochschule Nordwestschweiz berechnete und mit dem jobpilot-Index direkt vergleichbare normierte Print-Index kletterte im April-Quartal gegenüber dem Vorquartal um zehn Punkte. Damit steigt der Printmedien-Index stärker an als im Vorjahresquartal, als er um acht Punkte zulegte.

Der deutliche Anstieg auch bei den Printmedien unterstreicht den nach wie vor hohen Bedarf Schweizer Unternehmen an qualifizierten Arbeitskräften, heißt es in einer Mitteilung. Auch sämtliche Indikatoren des Beschäftigungsbarometers, welches vom Bundesamt für Statistik (BFS) vierteljährlich veröffentlicht wird, weisen ein "ungebrochen kräftiges Beschäftigungswachstum" auf. Sowohl die Zahl der Erwerbstätigen als auch jene der Beschäftigten haben kräftig zugelegt. Die weiteren Aussichten seien positiv, meldet das BFS: Die Daten deuteten auf eine Fortsetzung des Wachstums im zweiten Quartal hin. (Tom Sperlich) / (vbr)