Neues Werkzeug im Kampf gegen Zika-Virus

US-Wissenschaftler haben einen neuartigen Test gegen die von Moskitos übertragene Plage entwickelt, der sich auch in abgelegenen Regionen und von unausgebildetem Personal nutzen lässt.

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Neues Werkzeug im Kampf gegen Zika-Virus
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In Lateinamerika ist das Zika-Virus längst zur Plage geworden – etwa in Brasilien, wo zahlreiche Kinder mit Geburtsfehlern geboren wurden, die vermutlich von dem Erreger ausgelöst wurden. Das Problem: Derzeit gibt es nur relativ komplexe diagnostische Verfahren, um eine Infektion festzustellen. Die sind in ländlichen Regionen ohne größere Krankenhäuser aber selten vorhanden, zudem müssen Labortechniker entsprechend ausgebildet sein.

Ein Forschungsteam am Massachusetts Institute of Technology (MIT) um den Biotechnologie-Professor James Collins arbeitet nun an Abhilfe: Die Wissenschaftler haben einen auf Verfahren aus der synthetischen Biologie basierenden Test entwickelt, der auf Papierbasis arbeitet und innerhalb von drei Stunden ein Ergebnis liefert, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Zika-Test auf Papierbasis").

Herz des neuen Tests ist ein Spezialpapier, auf dessen Oberfläche eine Art biologische Maschine sitzt – Komponenten, die aus lebenden Zellen stammen. Diese sind zur Genexpression fähig. Ein Spezialgen wird dabei mit einer Art Sensor aus RNA kombiniert, der die Produktion eines violetten Proteins auslöst, sobald die Zielsequenz des Virengenoms im Blut eines infizierten Patienten entdeckt wird. Die Forschergruppe demonstrierte diese Art von papierbasiertem, "zellenfreien" Test erstmals im Jahr 2014 – damals als Teil eines Verfahrens zur Ebola-Diagnose. Als der Zika-Ausbruch begann, erkannten Collins und sein Team, dass ihre Technik auch hier helfen könnte. Dazu ergänzten die Wissenschaftler neue Komponenten, um die Probe einzusammeln und aufzubereiten. Zudem können sie mit dem Gen-Editierwerkzeug CRISPR verschiedene individuelle Zika-Stämme unterscheiden.

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)