Nicht nur im Dunkeln: Kreativ blitzen

Am Beispiel von Canons E-TTL-Technik zeigt dieser Artikel, wie man mit digitalen Spiegelreflexkameras hervorragende Blitzergebnisse erzielen kann. Andere Hersteller digitaler SLRs bieten vergleichbare Technik, die sich ebenso nutzen lässt.

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Lesezeit: 15 Min.
Von
  • Dirk Wächter
Inhaltsverzeichnis

Zugegeben, ich war früher auch ein verhaltener „Blitzer“. Man sah meinen geblitzten Bildern stets an, dass die Motive unnatürlich und unzureichend ausgeleuchtet waren. „Totblitzen“ nannten wir das. Um das zu vermeiden, blieb das Blitzgerät meist in der Fototasche und kam nur dann zum Einsatz, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft waren. Heute nutze ich das Blitzgerät auf der Kamera in nahezu allen Situationen, nicht nur, wenn es dunkel wird.

Die Einstellung „P“ (oder das grüne Viereck für Programmvollautomatik) ist des Hobbyknipsers liebste Einstellung, während viele „Profis“ sie verpönen und meiden. Dabei sollte die Programmautomatik nicht zum Tabu werden, denn sie hilft Fehler zu vermeiden, die durch Unkenntnis des Fotografen, aber auch durch Hektik entstehen können. In nahezu allen Situationen wird die Programmautomatik dafür sorgen, dass dem Fotografen korrekte Belichtungen gelingen. Das gilt natürlich genauso für Blitzaufnahmen. Allerdings erkauft man sich die Absicherung gegen Fehler mit Einschränkungen der Kreativität.

Am Tage fließt das Umgebungslicht auch bei kurzen Zeiten in die Belichtung ein. Die Programmautomatik schließt die Blende so weit, dass die kürzeste Synchronzeit nicht unterschritten wird. Der Blitz wurde kabellos gezündet.

Einen besonderen Schutz bei Blitzaufnahmen bietet die Programmautomatik, um beispielsweise Überbelichtungen oder Verwacklungen auszuschließen. Es wird etwa durch automatisches Abblenden vermieden, dass die Kamera bei hellen Motiven die kürzeste mögliche Blitzsynchronzeit unterschreitet (bei den meisten EOS-Modellen 1/250 Sekunde). Ebenso sorgt „P“ aber auch dafür, dass bei schlechten Lichtverhältnissen Aufnahmen aus der freien Hand noch gelingen, indem nicht länger als 1/60 Sekunde belichtet wird.

Wenn das Umgebungslicht geringer ist als der Lichtwert EV 10 (1/60 Sekunde und Blende 4 bei ISO 100), dann wird die Programmautomatik den Blitz als Hauptlichtquelle verwenden. Das heißt, die Blitzintensität wird so reguliert, dass das Motiv unabhängig vom Umgebungslicht ausreichend beleuchtet wird. Das heißt aber auch, je dunkler das Umgebungslicht ist, je stärker muss der Blitz zu Werke gehen.

Das Verhältnis zwischen Umgebungslicht und Blitzlicht kippt in solchen Situationen, und zieht beim Betrachter eine Empfindung von Unnatürlichkeit nach sich. Das Ergebnis wird ein Bild sein, auf dem der angeblitzte Vordergrund hell dargestellt und der Hintergrund, den der Blitz nicht mehr ausleuchten kann, zu dunkel ist. Solche „kaputt geblitzten“ Bilder, obendrein womöglich noch durch starke Schlagschatten verunstaltet, findet man in vielen Fotoalben.

Ist die Umgebungsbeleuchtung allerdings heller als Lichtwert EV 10, dann steuert die Programmautomatik den Blitz mehr so, dass er sich ganz zart als Aufhellblitz in das Umgebungslicht einbettet. Schattenpartien werden aufgehellt und Objekte, die im Gegenlicht stehen, korrekt beleuchtet. Blitzen in „P“ empfehle ich grundsätzlich, wenn die Gefahr einfach zu groß ist, dass durch kleinste Unachtsamkeiten wichtige Bilder verdorben werden. Es macht die schönste Kreativität keinen Sinn, wenn die Bildergebnisse am Ende unbrauchbar sind.

Aufhellblitz im AV-Modus: ein Muss für anspruchsvolle Lichtbildner. Ohne Aufhellblitz würden die Gesichter im Schatten untergehen.

Im AV-Modus gibt der Fotograf einen Blendenwert vor, und die Kamera wählt automatisch die richtige Belichtungszeit. Durch Vorgabe der Blende kann man Einfluss auf die Ausdehnung der Schärfentiefe nehmen. Schaltet man im AV-Modus den Blitz dazu, wird dieser ausschließlich als Aufhellblitz von der Kamera gesteuert. Das heißt, es wird immer davon ausgegangen, dass der Fotograf das vorhandene Umgebungslicht genauso aufzeichnen möchte, wie es sich darstellt und den Blitz nur ganz dezent zum Aufhellen im Schatten liegender Partien verwenden will.

In schwach ausgeleuchteten Räumen wird die Kamera die Belichtungszeit immer so ansetzen, wie es eine korrekte Belichtung eben erfordert. Und das kann auch eine sehr lange Belichtungszeit sein, die ein verwacklungsfreies Fotografieren aus der Hand heraus keinesfalls mehr zulässt. Doch beim Blitzen im AV-Modus besteht nicht nur die Gefahr zu langer Belichtungszeiten; bei hellem Licht und offener Blende kann zur korrekten Belichtung auch eine kürzere Zeit nötig sein als die kürzeste mögliche Blitzsynchronzeit.

In diesem Fall wählt die Kamera diese Synchronzeit und im Sucher- und Kameradisplay blinkt der Wert für die Belichtungszeit – eine Warnung, die man nicht ignorieren sollte. Denn falls der Fotograf in solch einer Situation nicht entsprechend eingreift (durch Abblenden oder Umschalten des Blitzgeräts auf Highspeedsynchronisation), erhält er überbelichtete Bilder.

Im TV-Modus stellt der Fotograf eine Belichtungszeit ein und die Kamera wählt dazu passend die Blendenöffnung. Die Belichtungszeit wird normalerweise dann voreingestellt, wenn man ganz bewusst auf die Darstellung von Bewegungen Einfluss nehmen will. So lassen sich durch kurze Belichtungszeiten Bewegungen einfrieren, um etwa die Rotorblätter eines fliegenden Helikopters sichtbar zu machen.

Lange Belichtungszeiten führen hingegen zu Verwischungen, die beispielsweise fließendem Wasser eine besondere Anmutung verleihen. Schaltet man im TV-Modus den Blitz dazu, steuert ihn die Kamera wie im AV-Modus ausschließlich als Aufhellblitz. Es wird also wieder davon ausgegangen, dass der Fotograf das vorhandene Umgebungslicht unverfälscht aufnehmen möchte, und den Blitz nur zum Aufhellen im Schatten liegender Partien nutzt. Zu beachten ist, dass sich an der Kamera keine kürzeren Zeiten als die zulässige Blitzsynchronzeit einstellen lassen.

Um kürzere Zeiten zu erhalten, muss man den Blitz auf Highspeedsynchronisation umschalten. Wählt der Fotograf eine zu kurze Zeit vor, bei der die Kamera für eine korrekte Belichtung aufgrund des verwendeten Objektivs nicht weiter aufblenden kann, blinkt in den Displays der Wert für die Blende. Dennoch wird das Bild nicht unterbelichtet, solange der Blitz stark genug ist: Die Kamera dosiert ihn entsprechend, damit eine korrekte Belichtung zustande kommt. Der Blitz übernimmt dann die Funktion des Hauptlichts.

Im M-Modus stellt der Fotograf sowohl Blende wie auch Belichtungszeit manuell ein und verzichtet somit komplett auf die Automatik. Aber auch dann ist die Kamera bei der Entscheidung zur korrekten Belichtung behilflich, in dem sie beim Andrücken des Auslösers das Belichtungsmesssystem aktiviert und zumindest im Display des Suchers anzeigt, ob die Aufnahme korrekt, unter- oder überbelichtet wird.

Schaltet man in „M“ jetzt den Blitz dazu, wird die Kamera diesen im Rahmen seiner Möglichkeiten so steuern, dass sein Licht für eine korrekte Belichtung des mittels AF anvisierten Motivs sorgt. Nun kann der Fotograf selbst entscheiden, inwieinwieweit der Blitz als Hauptlicht oder nur als Aufhellblitz arbeiten soll. Eine eingestellte Überbelichtung kann der Blitz allerdings nicht korrigieren. Der M-Modus empfiehlt sich unter anderem für Blitz-Situationen, in denen sich das Umgebungslicht nicht verändert, etwa in Innenräumen mit konstantem Dauerlicht.

Die korrekten Belichtungswerte ermittelt man vorweg mit der Kamera oder einem Belichtungsmesser und überträgt sie mittels Daumen- und Haupteinstellrad im M-Modus. Dadurch ist gewährleistet, dass auf den entstehenden Bildern die Grundlichtstimmung konstant bleibt. Der Blitz arbeitet zuverlässig als automatischer Aufhellblitz und bettet sich hervorragend in das Gesamtlicht ein.

Bei kurzen Belichtungszeiten geben die Verschlussvorhänge nur einen Teil des Sensors frei. Das Ergebnis wäre ein heller Streifen über dem Motiv. Die Kamera verhindert zu kurze Zeiten, sofern das Blitzgerät nicht mit Highspeedsynchronisation arbeitet.

Die Canon-Blitze der EX-Reihe besitzen einen Highspeedmodus. Der Begriff könnte irreführen, denn diese Funktion dient nicht zum Ablichten von sich schnell bewegenden Motiven. Vielmehr steht „Highspeed“ für schnelle Belichtungszeiten. Grafik 1 zeigt schematisch den geöffneten Verschluss einer Kamera. Der Vorblitz hat bereits gezündet, die korrekten Belichtungswerte wurden ermittelt. Der erste Verschlussvorhang schnellt nach oben. Das Verschlussfenster ist nun voll geöffnet, jetzt zündet der Blitz und beleuchtet das Motiv für den winzigen Bruchteil einer Sekunde (bei 1/128-Leistung rund 1/32000 Sekunde). Der Verschluss bleibt so lange geöffnet (im Beispiel 1/125 Sekunde), bis der zweite Verschlussvorhang startet und das Fenster wieder schließt. Nebenbei: Man kann den Blitz auch erst zünden lassen, unmittelbar bevor der zweite Vorhang losläuft – Blitzen auf den zweiten Verschlussvorhang heißt das.

Bei der kürzesten möglichen Blitzsynchronzeit von 1/250 Sekunde läuft der zweite Verschlussvorhang sofort zum Schließen des Fensters nach oben, sobald der erste Vorhang ganz geöffnet hat. Dies ist also die kürzeste Belichtungszeit, während der das Verschlussfenster noch voll geöffnet ist. Nur in diesem Zustand ist das Zünden eines Blitzes sinnvoll.

Bei kürzeren Verschlusszeiten (Grafik 2) startet der zweite Vorhang bereits, ehe der erste ganz geöffnet hat. Der Sensor wird also durch einen über den Bildkreis laufenden Schlitz belichtet. Zündete der Blitz in diese Schlitzöffnung hinein, ergäbe dies einen hellen Streifen mitten im Bild. Man benötigt für kurze Belichtungszeiten also keinen ultrakurzen Blitz, sondern eine Art konstante Dauerbeleuchtung, die so lange anbleibt, bis der Schlitz komplett über den Sensor gelaufen ist.

Genau das geschieht bei der Highspeedsynchronisation: Der Blitz blitzt also nicht, sondern er leuchtet wie eine Videolampe. Allerdings ist dieses Leuchten immer noch so kurz, dass wir es als Blitz empfinden. Die verlängerte Lichtabgabe geht aber zu Lasten des Lichtdrucks: Die Leitzahl und damit die Reichweite des Blitzes sinken drastisch ab.

Ein Blitzbild ist immer das Resultat einer Doppelbelichtung. Zum einen entsteht das Bild aus dem Umgebungslicht, welches aufgrund der geöffneten Verschlussvorhänge länger oder kürzer auf den Sensor einwirken kann (Verschlusszeit). Zum anderen wird das Bild auch durch das Leuchten des Blitzgeräts gestaltet, das für den winzigen Bruchteil einer Sekunde mitten in diese Verschlusszeit hineinblitzt. Die bewusste Einflussnahme auf diese beiden Belichtungsvorgänge und das Ändern ihrer Verhältnisse zueinander nennt man „kreatives Blitzen“.

Um diese Doppelbelichtung sichtbar zu machen und sie bewusst als gestalterisches Mittel zu verwenden, eignet sich am besten eine lange Belichtungszeit, die im TV-Modus vorgewählt wird. Die Kamera ermittelt diedazugehörige (sicher kleine) Blende. Fotografiert man nun beispielsweise mit 1/8 Sekunde aus der freien Hand, ist ein verwackeltes Bild vorprogrammiert.

Nicht aber, wenn man sich die extrem kurze Abbrennzeit des Blitzes (als zweite Belichtungszeit) zunutze macht. Denn diese bettet das vom Blitz erfasste Motiv „knackscharf“ und korrekt belichtet in das Bild ein. Damit eine ansprechende Fotografie gelingt, die genau diesen Effekt vorbildlich zeigt, muss das Motiv im Gegenlicht stehen. Denn nur so kann der Blitz das im Schatten liegende Motiv kontrastreich beleuchten.

Während der relativ langen Belichtungszeit wird das Zoom- Objektiv von Weitwinkel auf Tele gedreht. Wenige Lichter im Hintergrund genügen, um damit eine reizvolle Live-Atmosphäre zu zaubern.

Um langweilige Situationen in dynamische Farbexplosionen zu verwandeln, kann man die eben beschriebene Methode mit langen Belichtungszeiten beim Blitzen im TV-Modus noch weiter ausreizen. Denn es wird einem dank der ultrakurzen Blitzzündung selbst dann gelingen, das Hauptmotiv scharf abzubilden, wenn man die Kamera während der langen Belichtungszeit wild bewegt, dreht oder gar das Zoom des Objektivs betätigt. Auch hierbei ist es wichtig, darauf zu achten, dass sich das Hauptmotiv im Schatten befindet und kein Umgebungslicht abbekommt.

Im Hintergrund müssen Lichtquellen sein, mit denen man eine solche Dynamik erzeugen kann. Zugegeben, diese Methode erfordert viel Übung, oftmals ein bisschen Glück und ist auch nicht jedermanns Sache. Misslungene Aufnahmen innerhalb einer Serie sind keine Ausnahme und sollten nicht entmutigen. Aber die brauchbaren Ergebnisse sprechen für sich und lassen manch einen gar nicht glauben, dass hier keine nachträgliche Bildbearbeitung im Spiel war. Einziger Nachteil dieser Belichtungsmethode ist wohl der, dass die Effekte mehr oder weniger vom Zufall geprägt sind und sich eigentlich nicht reproduzieren lassen.

In der Farbfotografie ist Licht nicht gleich Licht, es tritt vielmehr in verschiedenen Farbtemperaturen auf (gemessen in Kelvin). Solange man nur eine Lichtquelle hat, ist diese Tatsache recht einfach zu handhaben. In der analogen Fotografie konnten Filter vor dem Objektiv Farbstiche verhindern, im digitalen Zeitalter gibt es den manuellen oder automatischen Weißabgleich.

Was aber, wenn zwei oder mehrere Lichtquellen das Motiv gleichzeitig beleuchten, die unterschiedliche Farbtemperaturen haben? Filter und Weißabgleich richten die Kamera immer nur auf eine Lichtquelle aus. Solche Mischlichtsituationen ergeben sich, wenn in einem mit Kunstlicht (Glühlampen) beleuchteten Raum geblitzt wird.Mischlicht deshalb, weil das Umgebungslicht (Glühlampen) eine sehr warme Farbe (gelb bis rot, um die 3000 Kelvin) hat und der Blitz von eiskaltem, reinem Weiß ist (5500 Kelvin). Es bleibt einem dann nichts anderes übrig, als die Farbtemperatur einer der beiden Lichtquellen zu verändern. In diesem Falle geht das am einfachsten, indem man das vom Blitzgerät abgegebene Licht filtert.

Fotografiert man in einem Raum mit Kunstlicht, wird der Weißabgleich der Kamera auch auf „Kunstlicht“ eingestellt. Die Software der Kamera filtert nun den extremen Gelbstich aus den Bildern heraus. Dadurch erhält jedoch das vom Blitz beleuchtete Motiv einen kräftigen Blaustich. Deswegen filtert man das Blitzlicht durch Vorsetzen eines Korrekturfilters (empfohlen: Lee 204). Dieser färbt das vom Blitzgerät abgegebene Licht derart, dass es Kunstlicht nahezu entspricht. Das Ergebnis ist eine ausgewogene Farbtemperatur im ganzen Bild, was unserem natürlichen Sehen entgegenkommt.

Kreativ blitzen (3 Bilder)

Kreativ blitzen – Mischlichtsituationen

Die Programmautomatik wählt beim Blitzen eine kurze Belichtungszeit, bei der das Umgebungslicht keine Chance hat, in die Belichtung einzufließen – der Hintergrund bleibt dunkel.

Mischlichtsituationen kann man sich aber auch zunutze machen und den Effekt als gestalterisches Mittel einsetzen. Lässt man beispielsweise durch Filtern (Lee 204) den Blitz in der Temperatur einer Kunstlichtlampe leuchten und schaltet die Kamera auf Weißabgleich „Kunstlicht“, zeigt sich Tageslicht, das in das Motiv einfließt, im Bild als eiskaltes Blau. Nur die vom (gefilterten) Blitzlicht erfassten Motivteile erscheinen in natürlichen Farben, da die Kamera darauf ausgerichtet ist.

Bei der normalen Belichtung in grellem Sonnenlicht „saufen“ die Schattenbereiche regelrecht ab.

Gegen zu starke Schlagschatten im Sonnenlicht ist ein Kraut gewachsen. Normalerweise benutzt man in solchen Fällen große Bouncer zum Abschatten, dreht die Modelle einfach von der Sonne weg und hellt die Schatten mit Reflektoren wieder auf. Das hier dargestellte Beispiel zeigt, wie kräftig und präzise der Blitz auch draußen im prallen Sonnenschein die Lichtstimmung verändern kann. In beiden Bildern links oben stehen die Personen im vollen Sonnenlicht, zwischen diesen Aufnahmen liegen maximal fünf Sekunden Zeitabstand.

Eine um anderthalb Blenden nach unten korrigierte Belichtung und der zugeschaltete Blitz ergeben eine gleichmäßige Ausleuchtung.

Um ausgefressene Bildpartien zu vermeiden und um den Hintergrund tief und satt erscheinen zu lassen, wird die Belichtung an der Kamera (hier um anderthalb Blendenstufen) heruntergeregelt. Normalerweise würde jetzt ein unterbelichtetes Bild entstehen. Nicht aber, wenn der Blitz als Aufheller zum Einsatz kommt. Dezent und vollautomatisch hellt er die Schattenpartien auf, ohne dass helle Bildbereiche ausfressen.

Das kabellose Blitzen (Master/Slave) ist genauso einfach wie das normale Blitzen mit einem Gerät auf der Kamera. Ob dabei ein Speedlite 550/580 oder aber der Transmitter ST-E2 die Slaves zündet, spielt keine Rolle. Alle Geräte arbeiten vollautomatisch dank E-TTL-Blitztechnik. Mit zuverlässiger Ausgewogenheit und Genauigkeit wird den Bildern genau so viel Licht zugeführt, wie es für eine korrekte Belichtung erforderlich ist.

Der Positionierung der Blitzgeräte (deren Anzahl unbegrenzt sein kann) sind nur insofern Grenzen gesetzt, als dass das Infrarot-Steuersignal zwischen Master und Slave noch übertragen werden kann und die zulässigen Reichweiten der Blitzgeräte nicht über- oder unterschritten werden. Erfahrungen über die Positionierung von Lichtquellen aus der Studiofotografie sind gute Ratgeber.