Novell in stürmischen Fahrwassern

Umsatz- und Gewinnrückgänge will der NetWare-Hersteller durch eine Umstrukturierung und neue Geschäftsfelder korrigieren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 37 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Markus Stöbe

Software-Hersteller Novell hat die im Vorfeld nach unten korrigierten Erwartungen für das zweite Quartal 2000 erfüllt. Im heute veröffentlichten Quartalsbericht gab das Unternehmen aus Utah Gewinne von 31 Millionen US-Dollar oder neun Cents pro Aktie an.

Der Gewinn ist damit im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres um 20 Prozent zurück gegangen. Der Umsatz sank von 315,7 Millionen auf 302,3 Millionen US-Dollar. Diese Ergebnisse hatte Novells Führung bereits im Mai vorausgesehen und eine entsprechende Warnung veröffentlicht. Der Aktienkurs des Unternehmens war daraufhin dramatisch abgesackt. Den Grund für das schlechte Ergebniss sieht Novells Chef Eric Schmidt in den schlechten Verkäufen von NetWare. Die Verkaufszahlen sanken um fast die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr. Windows 2000 und Linux sorgten laut Schmidt für eine Abwanderung der Kunden, die es in Zukunft zu verhindern gelte.

Für das kommende dritte Quartal sieht Novell ähnliche Ergebnisse voraus, hat aber Änderungen in der Führung bekannt gegeben, um sich an die Anforderungen des Marktes anzupassen. Ab sofort teilt sich das Unternehmen in vier Abteilungen, die sich auf ihre jeweiligen Schlüsselprodukte spezialisieren sollen: Netzwerk-Management, Directory Services, Internet-Dienste sowie Consulting und Service. Schmidt betonte allerdings, dass auch dies nicht vor ähnlichen Ergebnissen im dritten Quartal schützen werde. "Es gibt keine schnelle, sofort wirksame Lösung", erklärte er. Vielmehr sollen neue Märkte und eine Konzentration auf die Kernbereiche das Unternehmen wieder in ruhigere Fahrwasser manövrieren. (mst)