KI-Beschleuniger: Nvidia verdient angeblich Milliarden mit chinesischen Exporten

Bis zum Jahresende soll Nvidia 100.000 KI-Beschleuniger an chinesische Firmen schicken. Nächstes könnten es noch viel mehr werden.

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Die A100 / A800 als SXM-Modul für Server.

(Bild: Nvidia)

Lesezeit: 2 Min.

Eine Milliarde US-Dollar bis zum Jahresende, vier weitere Milliarden im Jahr 2024 – so viel Geld verdient Nvidia angeblich mit dem Verkauf von KI-Beschleunigern an chinesische Firmen. 100.000 GPUs vom Typ A800 verschickt Nvidia bis zum Jahresende laut Medienberichten an Baidu, ByteDance, Tencent und Alibaba.

Das berichtet die Financial Times unter Berufung auf firmeninterne Quellen. Im Jahr 2024 sollen es demnach noch viel mehr KI-Beschleuniger werden. Dann könnte Nvidia auch die neueren H800-Modelle liefern.

A800 und H800 sind speziell für den chinesischen Markt gedacht. Nvidia umgeht mit ihnen die Export-Einschränkungen der US-Regierung, die im Falle von GPUs ab einer Interconnect-Geschwindigkeit von mehr als 400 GByte/s greifen. Die originalen Modelle A100 und H100 schaffen 600 beziehungsweise 900 GByte/s; die 800er sind auf genau 400 GByte/s gedrosselt. Das bremst insbesondere das Training großer KI-Modelle.

Für die chinesischen Firmen sind die Beschleuniger trotzdem gut genug. ByteDance testet derzeit KI-Funktionen in der eigenen Tiktok-App und entwickelt etwa den eigenen Chatbot Grace. Auch Baidu entwickelt einen ChatGPT-Konkurrenten, Ernie Bot genannt. Alibaba will KI etwa auf seiner Shopping-Plattform Taobao und auf Gaode Maps einsetzen.

Tencent ist als chinesischer Investor-Riese in so vielen Branchen unterwegs, dass man die Projekte gar nicht alle aufzählen kann. Unter anderem soll Tencents KI passendere Werbung ausspielen und die Interaktionen in sozialen Medien erhöhen. Im Gesundheitswesen soll sie bei der Früherkennung von Erkrankungen helfen.

Die US-Regierung will angeblich unter anderem Nvidias Lieferungen nach China unterbinden. Bisher zielen neue Regeln aber nur auf Investitionen in chinesische Firmen, die sich mit Quantencomputing, künstlicher Intelligenz und fortschrittlichen Chips beschäftigen.

Unmut könnten die Lieferungen an chinesische Hersteller derweil bei US-Firmen auslösen: Dort herrscht Mangel an Hardware fürs Training neuronaler Netze, allen voran im Falle von Nvidias GPU-Beschleunigern.

Im Gespräch mit Venturebeat sagte Charlie Boyle, Verantwortlicher für Nvidias DGX-Serversysteme, dass der Engpass beim Packaging liege. TSMC kann demnach genügend A100- und H100-Chips herstellen, bekommt diese zusammen mit dem HBM-Speicher aber nicht in ausreichenden Mengen auf die Träger. Der Packaging-Prozess ist in dem Fall aufwendig: Die GPU und sechs Speicherbausteine müssen genau auf einem Silizium-Interposer positioniert werden, der dann auf eine Platine kommt.

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