Nvidia will mit GeForce GTX 295 an die Spitze

Mit der GeForce GTX 295 kündigt Nvidia eine Dual-GPU-Grafikkarte an, die AMDs Spitzenmodell Radeon HD 4870 X2 den Titel der schnellsten Grafikkarte abluchsen soll. Bei 289 Watt Leistungsaufnahme könnte das gelingen.

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Nvidia will wieder zurück an die Leistungsspitze: Dazu verbinden die Kalifornier auf der GeForce GTX 295 zwei mit 55-Nanometer-Strukturen gefertigte GT200-Grafikchips (GPUs) auf jeweils einer Platine. Diese arbeiten mit 576 MHz, während 480 Shader-Rechenkerne mit 1242 MHz ihren Dienst verrichten. Dadurch erreicht eine GeForce GTX 295 eine theoretische Rechenleistung von rund 1,79 Billionen Gleitkommaoperationen pro Sekunde (TFlops) – die ebenfalls mit zwei GPUs bestückte AMD-Konkurrenzkarte Radeon HD 4870 X2 bringt es auf 2,4 TFlops. Für die Spieleleistung ist die eigentliche Rechenkraft jedoch nicht allein maßgebend.

Die GeForce GTX 295 ist 27 Zentimeter lang und belegt zwei Gehäuse-Steckplätze.

(Bild: Nvidia)

Über jeweils 448 Datenleitungen binden die GPUs den mit 999 MHz arbeitenden GDDR3-Grafikspeicher (2 × 896 MByte) an, sodass die GeForce GTX 295 eine Datentransferrate zum Speicher von rund 224 GByte/s erreicht (Radeon HD 4870 X2: 230 GByte/s). Da die zu verarbeitenden Bilddaten immer in den Speichern beider Grafikchips liegen müssen, sind effektiv nur 896 MByte nutzbar.

Die Leistungsfähigkeit hat jedoch seinen Preis: Satte 289 Watt gibt Nvidia als maximale Leistungsaufnahme an. Daher ist die Karte auf einen sechs- und einen achtpoligen Stromanschluss zum Netzteil angewiesen. Fundierte Aussagen zur tatsächlichen 3D-Leistung sind uns derzeit aufgrund fehlender Testmuster nicht möglich, jedoch ist anzunehmen, dass die Karte in Spielen schneller als AMDs Radeon HD 4870 X2 ist.

Wie auch die bisherigen GTX-Modelle GeForce GTX 260 und GTX 280 erfüllt auch die GeForce GTX 295 die Anforderungen von Microsofts DirectX 10.0 und unterstützt das Shader-Model 4.0. Im Nvidia-Referenzdesign besitzt Nvidias neues Topmodell zwei Dual-Link-DVI-Anschlüsse und kann darüber Displays mit einer Auflösung von jeweils bis zu 2560 × 1600 Bildpunkten ansteuern. Dank des zusätzlichen HDMI-Anschlusses lassen sich unter anderem HD-Fernsehgeräte anbinden. Ab dem 15. Januar 2009 soll die GeForce GTX 295 laut Nvidia für rund 500 US-Dollar erhältlich sein.

Im August dieses Jahres konnte AMD mit der Radeon HD 4870 X2 die im Juni vorgestellte Nvidia GeForce GTX 280 in die Schranken weisen und stolz die "schnellste Grafikkarte der Welt" präsentieren. Damals erklärte Nvidia-Sprecher Bryan Del Rizza gegenüber Bloomberg, dass Nvidia daran denke, ebenfalls eine 2-Prozessor-Karte herauszubringen, sollte es eine entsprechende Nachfrage geben. Ob es an dieser liegt, solche leistungshungrigen Karten zu produzieren, ist jedoch fraglich. Vielmehr geht es auch um potenzielle Käufer von Mittelklassekarten, die sich bei der Entscheidung oftmals an dem Hersteller orientieren, der die schnellste erhältliche Grafikkarte im Sortiment hat, auch wenn deren Performance über das schwächere Produkt fast nichts aussagt. Diese Signalwirkung erklärt aber den hohen symbolischen Wert, den solche Karten für AMD und Nvidia besitzen – auch wenn letztlich nur sehr wenige Exemplare der High-End-Karten Käufer finden. (mfi)