Pentagon könnte Chelsea Manning in Zivilhaft verlegen

Chelsea Manning könnte bald in ein Zivilgefängnis verlegt werden. Grund seien medizinische Bedürfnisse, denen ein Militärgefängnis nicht gerecht werden könne. Das ist auf Transsexuelle nicht vorbereitet, da die nicht im Militär dienen dürfen.

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Von
  • dpa

Die Wikileaks-Informantin Chelsea Manning könnte wegen ihrer Transsexualität aus einem Militärgefängnis in eine zivile Haftanstalt verlegt werden. Das US-Verteidigungsministerium in Washington prüfe einen entsprechenden Antrag der zu 35 Jahren Haft verurteilten Soldatin (ehemals Bradley) hieß es aus dem Pentagon. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen.

Die Informantin

(Bild: Chelsea Manning Support Network)

Es sei noch keine Entscheidung gefallen, Manning in ein ziviles Gefängnis zu überführen, sagte John Kirby, Sprecher des Pentagon. Bei einer solchen Entscheidung müssten Mannings medizinische Bedürfnisse ebenso berücksichtigt werden wie "unsere Verpflichtung, Manning hinter Gittern zu halten". Die Armee solle Behandlungsmöglichkeiten für Häftlinge mit "Geschlechts-Dysphorie" (Affektstörung) ermitteln.

Nach Informationen der Washington Post beklagt die 26-Jährige, seit August auf einen versprochenen Behandlungsplan für ihre Transsexualität zu warten. Im vergangenen Monat hatte ein Gericht im US-Staat Kansas offiziell ihrer Namensänderung zugestimmt.

Manning war im vergangenen Sommer als US-Soldat für die Weitergabe von Staatsgeheimnissen an die Online-Enthüllungsplattform Wikileaks verurteilt worden. Ein Gnadengesuch wurde zuletzt abgelehnt. Kurz nach ihrer Verurteilung gab sie bekannt, künftig als Frau leben zu wollen. Bislang dürfen Transsexuelle nicht im US-Militär dienen.

[Update 15.05.0214 – 14:00 Uhr] John Kirbys Zitat wurde angepasst, da der Sprecher im Original nicht deutlich macht, ob er Manning als Frau oder Mann sieht. (mho)