Postbank: Bundesministerin kümmert sich um Probleme durch IT-Umstellung

Die Probleme, die Postbank-Kunden durch die Migration der IT ihrer Bank zur Firmenmutter entstanden sind, kamen im Bundestag zur Sprache.

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Bundesministerin Steffi Lemke am 11. Oktober 2023 im Bundestag

(Bild: Deutscher Bundestag)

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Die Bundesregierung hat die Probleme im Blick, die durch die IT-Umstellung der Postbank ihren Kunden entstanden sind. Sie wolle sich zusammen mit dem Bundesfinanzministerium um die Missstände kümmern, die in diesem Jahr aufgetreten sind, sagte die für Verbraucherschutz zuständige Ministerin Steffi Lemke am Mittwoch im Bundestag während der Befragung der Bundesregierung. Den Menschen, die von den Problemen betroffen sind, solle schnellstmöglich geholfen werden.

Judith Skudelny hatte das Thema in die Befragung eingebracht. Unter anderem schaffe es die Postbank über Monate nicht, Pfändungsschutzkonten freizustellen, sagte die FDP-Abgeordnete. Die Rückstände in der Bearbeitung, die Missstände bei der Postbank hätten ein solches Maß erreicht, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mittlerweile einen Sonderbeauftragten abgestellt habe.

Die Deutsche Bank hatte über mehrere Monate die IT der Postbank migriert, um sie auf einer gemeinsamen IT-Plattform zu konsolidieren. Das Projekt sollte bis Ende Juli abgeschlossen sein, doch mehrten sich Beschwerden von Postbank-Kunden bei Verbraucherschützern, unter anderem, weil sie nicht auf ihr Konto zugreifen konnten. Auch ihr selbst lägen Beschwerden vor, teilte die BaFin Ende September heise online mit. Zuletzt versprach die Deutsche Bank, alle Postbank-Probleme würden bis Jahresende behoben.

Der Sonderbeauftragte der BaFin soll nun überwachen, ob das tatsächlich passiert. Dabei konzentriert er sich auf das Privatkundengeschäft der Deutschen Bank und ihrer Töchter. Der Sonderbeauftragte soll der BaFin regelmäßig berichten und besonders darauf achten, "dass Aufträge von Kundinnen und Kunden in einer angemessenen Frist bearbeitet und bisher nicht bearbeitete Kundenaufträge rasch abgearbeitet werden", wie es in der Mitteilung heißt. Die BaFin gehe deshalb so vor, "um die kollektiven Interessen von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu schützen".

(anw)