PostgreSQL-Ableger will Oracle Konkurrenz machen

Das amerikanische Startup-Unternehmen EnterpriseDB hat die Open-Source-Datenbank PostgreSQL um Funktionen erweitert, die sie angeblich kompatibel zu Oracle-Servern macht.

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Von
  • Hajo Schulz

Eine 45-Mann-Firma aus dem amerikanischen New Jersey tritt an, den Datenbankmarkt aufzurollen: EnterpriseDB heißen sowohl die Firma als auch ihr zentrales Produkt, ein aus PostgreSQL weiterentwickelter Datenbankserver. Gegenüber dem Open-Source-Produkt sei die Datenbank um Funktionen erweitert worden, die sie voll kompatibel zu Servern des Branchenprimus Oracle macht, verkündet das im März vergangenen Jahres gegründete Start-up.

Der EnterpriseDB Database Server (EDB) bietet einen "Redwood-Kompatibilitätsmodus", in dem er eine Oracle-Datenbank ersetzen können soll, ohne dass Änderungen an der Anwendung nötig wären, die auf die Datenbank zugreift. Dazu versteht er nach Herstellerangaben denselben PL/SQL-Dialekt wie Oracle-Datenbanken, bietet Stored Procedures mit OUT- und IN-OUT-Parametern, kennt Inline-Trigger und vieles mehr. Außerdem biete EDB die beste ANSI-SQL-Unterstützung aller populären Datenbanken. Eine EDB Studio getaufte Weiterentwicklung des PostgreSQL-Administrationswerkzeugs pgAdmin III und Konnektoren zu zahlreichen populären Programmierplattformen runden das Angebot ab.

Der EDB-Server steht ab sofort in einer Beta-Version für Windows und verschiedene Linux-Distributionen zum Download bereit. Die finale Ausgabe soll noch im Sommer dieses Jahres auf den Markt kommen. Für Entwickler und in Produktivumgebungen mit "geringem Datenaufkommen" soll der Server auch dann frei verfügbar bleiben, darüber hinaus will EnterpriseDB "preisgünstige" Lizenzen pro Server verkaufen – nähere Preisinformationen waren bislang nicht in Erfahrung zu bringen. (hos)