Quantum und Imation rauchen die Friedenspfeife

Die Hersteller von Speichermedien haben sich im Verfahren um Kartellbildung bei DLT-Medien (Digital Linear Tape) gütlich geeinigt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 46 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Torge Löding

Die Hersteller von Speichermedien Quantum und Imation haben sich im Verfahren um eine Kartellbildung gütlich geeinigt. Imation sah sich dadurch zurückgesetzt und geschädigt, dass Quantum nur bestimmte Hersteller von Medien für seine DLT-Laufwerke (Digital Linear Tape) lizenziert. Quantum sei so dafür verantwortlich, dass die Preise dieser von Quantum lizenzierten Bänder deutlich über dem liege, der für nicht-lizenzierte Medien anfällt. Darüber hinaus warf Imation Quantum vor, der Laufwerkshersteller habe versucht, ein Kartell mit den Produzenten lizenzierter Medien zu bilden.

Die jetzt erzielte Einigung sieht vor, dass Quantum in den nächsten 18 Monaten fünf Millionen US-Dollar an Imation zahlt und mit dem Unternehmen ein Lieferabkommen schließt. Über dieses Abkommen wurde nur bekannt, dass es eine Laufzeit von mehreren Jahren hat. Auch der Hersteller Maxell, den Imation im Dezember ebenfalls verklagt hatte, zahle nach Angaben eines Imation-Sprechers eine bestimmte Summe an Imation.

Im Dezember hatte Quantum eine einstweilige Verfügung gegen Imation erstritten. Imation musste daraufhin an Quantum 30 Prozent seiner Einnahmen aus dem Verkauf von DLT-Medien als Lizenzgebühren abführen. Richter William Elfving begründet seine Entscheidung damit, dass Imation in unerlaubter Weise von Geschäftsgeheimnissen profitiert habe. Allerdings entsprach er nicht der Forderung Quantums nach einem Verkaufsstopp: Imation durfte seine DLT-Medien weiter anbieten.

Beide Unternehmen hatten gemeinsam an einem Format für DLT gearbeitet. Später habe Imation die Backup-Speichermedien mit dem Label "DLT-kompatibel" verkauft, ohne dass sie den von Quantum dafür vorgegebenen Qualitätstest bestanden hätten. Daraufhin war Quantum vor Gericht gezogen. (tol)