RIAA wollte Freibrief fürs Hacken

Die Recording Industry Association of America versuchte offenbar, sich durch Einflussnahme auf ein Anti-Terror-Gesetzpaket einen Freibrief fürs Hacken zu holen.

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Von
  • Arne Mertins

Die Recording Industry Association of America (RIAA) erwägt im Kampf gegen die Tauschbörsen offenbar auch den Einsatz von Hacker-Methoden. Dies wurde jetzt durch einen Gesetzesvorstoß des Lobbyverbandes der amerikanischen Musikwirtschaft bekannt. So hat die RIAA versucht, Einfluss auf die Gestaltung eines Anti-Terror-Gesetzpakets zu nehmen, das am vergangenen Freitag vom US-Kongress verabschiedet wurde.

Unter anderem werden durch das Gesetz Angriffe auf Computer, die Folgeschäden von mindestens 5000 US-Dollar nach sich ziehen, als Verbrechen geahndet. Ein von der RIAA angestrebter Änderungsvorschlag hätte es Urhebern dagegen ermöglicht, solche Angriffe ungestraft zu unternehmen, wenn sie dadurch die widerrechtliche Verbreitung ihrer Werke verhindern können. In Kongresskreisen stieß der Änderungsvorschlag jedoch auf breiten Widerstand. Ein Kongressmitarbeiter sprach in diesem Zusammenhang davon, dies hätte der RIAA eine "Lizenz zum Virus" gegeben.

Welche Angriffsmethoden die RIAA konkret gegen Tauschbörsen einsetzen wollte und ob diese bereits zum Einsatz gekommen sind, ist nicht bekannt. US-Medien mutmaßten jedoch bereits, dass eine eigens zu diesem Zweck entwickelte Software Anbieter von MP3s durch manipulierte Anfragen und sich ewig hinziehende Downloads blockieren soll.

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