SAP gliedert Emissionsmanagement-Spezialisten ein
Clear Standards bietet Produkte an, mit denen emissionsbezogene Daten eines Unternehmens erfasst, visualisiert und gesteuert werden können. Ab 2011 müssen rund 13.000 Unternehmen in den USA angeben, wo hoch ihr Ausstoß an Treibhausgasen ist.
- Peter-Michael Ziegler
Der Softwarekonzern SAP wird seine Business Suite 7 und die Anwendung "SAP Environment, Health & Safety Management" (EH&S) künftig um Emissionsmanagement-Elemente erweitern. Die Software dafür stammt von dem US-Entwickler Clear Standards. Das Unternehmen, das Ende vergangenen Jahres vier Millionen Dollar Kapital bei den Investoren Novak Biddle Venture Partners und Kinetic Ventures einsammeln konnte, vermarktet im Wesentlichen drei webbasierte Produkte: Mit "Clear Standards Assess" sollen sich sämtliche emissionsbezogenen Daten eines Unternehmens erfassen lassen, "Clear Standards Analyze" dient der Visualisierung der erfassten Daten, und mit "Clear Standards Act" können Ist-Zustände auf gesetzliche Richtlinien und freiwillige Verpflichtungen hin überprüft und gegebenenfalls neue Zielgrößen definiert werden.
Die Entscheidung, Clear Standards in den SAP-Konzern zu integrieren, dürfte nicht zuletzt eine Reaktion auf eine Entscheidung von US-Präsident Barack Obama sein. Im März hatte Obama angekündigt, dass rund 13.000 amerikanische Industrieunternehmen ab dem Jahr 2011 angeben müssen, wie hoch ihr Ausstoß an Treibhausgasen ist. Laut der nationalen Umweltschutzbehörde EPA zeichnen die Unternehmen für 85 bis 90 Prozent der Treibhausgase in den USA verantwortlich. Der nächste Schritt dürften dann gesetzlich festgelegte Begrenzungen von Treibhausgas-Emissionen sein. Geplant ist zudem die Einführung eines CO2-Emissionshandelssystems in den USA nach dem Cap-and-Trade-Prinzip: Unternehmen sollen Emissionszertifikate in einem offenen Markt handeln können, wobei die Zahl der verfügbaren Zertifikate sukzessive verringert wird. (pmz)
