SETI-Suche für alle beginnt

Morgen startet der wohl bislang größte Versuch des verteilten Rechnens für die Suche nach möglichen Signalen extraterrestrischer Intelligenz.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Rötzer

Bislang haben sich für das auf zwei Jahre angelegte Projekt SETI@home über 400000 Menschen angemeldet, die ihren PC zur Verfügung stellen wollen, um die vom Arecibo-Radioteleskop in Puerto Rico gesammelten Daten während der Zeit zu durchsuchen, in der der eigene Computer nicht benutzt wird.

Die dafür notwendige Software für die Betriebssysteme Unix, Windows und Mac kann man, wenn man über einen RAM von mindestens 32 MB verfügt und der Server nicht wie in den letzten Tagen ausgelastet ist, kostenlos von der Website herunterladen und installieren. Aus Sicherheitsgründen wurde der Quellcode allerdings nicht zugänglich gemacht. Wenn das Projekt anläuft, werden über das Internet Datenpakete in der Größe von 0,25 Mb zugeschickt, die dann auch offline vom PC in den Ruhezeiten analysiert und bei Beendigung, sobald man wieder online ist, an SETI@home zurückgeschickt werden. Zwar kann bei Unix das SETI-Programm auch im Hintergrund laufen, doch normalerweise wird ein Bildschirmschoner installiert, der einige der Berechnungen darstellt, die der Computer gerade ausführt.

SETI@home wird zwar auch vom SETI Institut unterstützt, aber am Space Science Laboratory in Berkeley ausgeführt, an dem bereits seit 1979 mit den SERENDIP-Projekten begonnen wurde. Wenn eine halbe Millionen Menschen, so der wissenschaftliche Leiter Dan Werthimer, sich an dem Projekt beteiligen, könnten die vom Radioteleskop gesammelten Daten im Laufe von zwei Jahren durchsucht werden. Um die Menschen anzustacheln, zeigt die Website Statistiken nicht nur über die geleistete Arbeit, sondern aufgeführt werden auch die fleißigsten Mitarbeiter. Wer bei seinem Datenpaket auf ein mögliches ET-Signal stoßen sollte, bei dem nach einer Überprüfung natürliche oder von Menschen verursachte Quellen ausgeschlossen werden können, wird, wenn er dies wünscht, als ein Mitentdecker genannt werden. Die wirkliche Entzifferung freilich würde dann von Linguisten oder Mathematikern vorgenommen werden.

Mehr in Telepolis: Encounter 2001 sendet Signale an ETs in den Weltraum sowie Aliens für alle. (fr)