Schweden befürchtet Leak aller Impfdaten

Nachdem in Schweden Impfdaten von etwa 800 Kindern geleakt wurden, geht das Gesundheitsministerium jetzt davon aus, dass weitaus mehr Daten offengelegt wurden.

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Jemand wird in den Oberarm geimpft

(Bild: Andrey_Popov/Shutterstock.com)

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Im Juli 2022 tauchten auf einer Website Impfdaten von etwa 800 schwedischen Kindern unter 12 Jahren auf, die gegen Covid-19 geimpft worden waren. Daraufhin hatte die schwedische Gesundheitsbehörde Untersuchungen eingeleitet und geht aufgrund neuer Erkenntnisse inzwischen davon aus, dass möglicherweise das gesamte schwedische Impfregister offengelegt wurde. Die schwedische Staatsanwaltschaft hat nun Anklage gegen einen externen IT-Berater des Gesundheitsamts erhoben. Dieser soll seine Schweigepflicht verletzt und vorsätzlich personenbezogene Daten preisgegeben haben, zu deren Geheimhaltung er verpflichtet gewesen sei.

Zu den möglicherweise geleakten Daten gehören laut Gesundheitsbehörde beispielsweise die Sozialversicherungsnummer, Angaben zur verabreichten Impfung und die E-Mail-Adresse. Bisher gebe es allerdings noch keine Anhaltspunkte dafür, dass die Daten weiterverbreitet wurden, ausgeschlossen werden könne das aber nicht.

Das Impfregister enthält Informationen zu rund sieben Millionen geimpften Menschen, einem Großteil der Bevölkerung (10,5 Millionen, Stand 2023). Nach eigenen Angaben hat die Gesundheitsbehörde weitere Maßnahmen ergriffen, um "die Sicherheitsroutinen unter anderem für extern eingestellte Personen" zu verschärfen. Außerdem wurde der schwedischen Datenschutzbehörde (Integritetsskyddsmyndigheten) ein neuer Bericht vorgelegt.

"Wir nehmen den Vorfall sehr ernst und haben eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit weiter zu erhöhen. Sie sollten darauf vertrauen können, dass Ihre persönlichen Daten sicher behandelt werden", sagt die Chefjuristin des Gesundheitsministeriums, Bitte Bråstad.

In Indien ist seit Juni 2023 von einem mutmaßlichen Datenleak die Reden, bei dem ebenfalls Impfdaten geleakt worden sein sollen. Dort untersuchte die indische Regierung ein Datenleck des Impfportals CoWin, das Daten von rund einer Milliarde der dortigen Bevölkerung enthält.

(mack)