Solar-Walkman und Naturkleber siegen bei "Jugend forscht"

Bundesbildungsministerin E. Bulmahn sieht in den Siegern die "eigentlichen Superstars in unserem Lande".

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  • dpa

Ein solarbetriebener Walkman, ein digitaler Wachhund für den Computer und lösungsmittelfreier Naturkleber zählen zu den Sieger-Arbeiten des Bundeswettbewerbs Jugend forscht. Beim europaweit größten Wettbewerb für Naturwissenschaften und Technik wurden am Sonntag in Ludwigshafen insgesamt 35 Arbeiten aus 7 Fachgebieten ausgezeichnet, zudem gab es Sonderpreise des Bundespräsidenten und des Bundeskanzlers für besonders ausgefallene Arbeiten.

"Sie sind die eigentlichen Superstars in unserem Lande. Sie sind das Vorbild, das wir in unserem Lande brauchen", sagte Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD). Sie warnte vor einem drohenden Mangel an hoch qualifizierten Fachkräften in Deutschland und rief dazu auf, bei Schulkindern das Interesse für Naturwissenschaften zu wecken. Wie im Vorjahr waren auch 2003 wieder Teilnehmer aus Bayern besonders erfolgreich: Sie gewannen drei Hauptpreise. Insgesamt könne sich die Gewinner über Preise im Wert von mehr als 150.000 Euro freuen.

Mit seinem Walkman für Sonnenanbeter kam der 18-jährige Andreas Neuzner aus Hüttenberg (Lahn-Dill-Kreis) im Bereich Technik auf den ersten Platz. Er konstruierte einen Walkman, der nur mit Solarenergie versorgt wird. Weil die Mechanik normaler tragbarer CD-Player zu groß ist, um von einer Solarzelle versorgt zu werden, baute er einen handlichen MP3-Player. Für Strom sorgt eine Solarzelle.

Mit seinem digitalen Wachhund -- einem Hochsicherheitssystem für den PC -- setzte sich Andreas Hötker aus Mainz im Fachgebiet Mathematik/Informatik durch. Der 19-Jährige schuf laut Jury ein Schutzprogramm, das Hackern das Eindringen in fremde Computer unmöglich machen soll. Ein Programmteil durchsucht die Netzwerkommunikation auf Angreifer und schlägt im Zweifelsfall Alarm.

Die 20-jährige Isabel Wagner aus Hamburg erhielt den Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft für lösungsmittelfreie Klebstoffe, die sie aus Lebensmitteln wie Reis und Gelatine entwickelt hatte. Eine computergestützte Kommunikationshilfe für Autisten brachte dem 19-Jährigen Florian Dietrich aus Hawangen und dem gleichaltrigen Tobias Henkel (19) aus Benningen (beides Bayern) den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit. Sie hatten einen Laptop und die Maus so umgebaut, dass auch Behinderte das System einfach bedienen können. (dpa)/ (tol)