Spionagedrohne in privater Mission

Ein pensionierter Kartierungs- und Demographie-Experte und Befürworter von Militäreinsätzen zur Jagd auf illegale Einwanderer hat sein Privat-Arsenal zum Grenzschutz aufgerüstet.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Mit einem unbemannten Spionageflugzeug, ausgestattet mit Kameras und GPS, jagen Aktivisten im US-Staat Arizona illegale Einwanderer. Glenn Spencer, pensionierter Kartierungs- und Demographie-Experte und nicht gerade zart besaiteter Befürworter von Militäreinsätzen zur Jagd auf illegale Einwanderer, hat sein Privat-Arsenal zum Grenzschutz aufgerüstet. Wenn einer von einem Dutzend an der Grenze installierter Sensoren Fußgängerverkehr wahrnimmt, startet eine Robot-Drohne, um die mutmaßlichen Einwanderer aus der Luft zu fotografieren und ihre Erkenntnisse an die zuständigen Behörden zu übermitteln. Das Flugzeug im Besitz der von Spencer angeführten American Border Patrol misst 2 Meter Spannweite und verkörpert mitsamt seiner Ausrüstung einen Wert von 20.000 US-Dollar.

Die US-Behörden greifen offenbar schon lange dankbar auf die Wachsamkeit grenznaher Bürger zur Einwanderungsabwehr zurück. Ein Artikel im Magazin USA Today beschreibt einen Einzelfall, wo ein Rancher in den vergangenen vier Jahren nicht weniger als 10.000 illegale Grenzgänger gemeldet haben will. Nach langjährigen kontroversen Debatten um die Vigilantes, wie die selbst ernannten Grenzschützer heißen, dürfte der privat gesponsorte, amtlich geduldete Einsatz kriegstauglicher Aufklärungsroboter allerdings eine weitere Neuerung darstellen, die mittelbar von der US-amerikanischen Heimatschutz-Gesetzgebung profitiert. (hps)