Ultra-ATA/100-Schnittstelle für Festplatten ist da

Ultra-ATA/100 beschleunigt die Datenübertragung auf dem IDE-Kabel auf 100 MByte/s.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Dr. Harald Bögeholz

Der Festplattenhersteller Quantum hat heute die nächste Generation der IDE-Schnittstelle vorgestellt. Ultra-ATA/100 überträgt Daten mit bis zu 100 MByte/s über die schon vom Vorgänger Ultra-ATA/66 bekannten 80-adrigen IDE-Kabel mit 40-poligen Steckern. Die neue Schnittstellenvariante wird auf- und abwärtskompatibel zu bisherigen IDE-Geräten sein: Neue Festplatten sollen auch an älteren Adaptern funktionieren und neue Adapter mit älteren Festplatten zurecht kommen – mit entsprechend verminderter Geschwindigkeit.

Wie bereits bei Ultra-ATA/33 und Ultra-ATA/66 hält Quantum die Patente an der neuen Interface-Technik und lizenziert diese freizügig an Festplatten- und Chipsatzhersteller. Diese haben teilweise bereits fertige Produkte in der Schublade, mussten mit entsprechenden Ankündigungen jedoch auf die Freigabe durch Quantum warten. Allen voraus hat IBM mit der Deskstar-75-GXP-Familie bereits heute Ultra-ATA/100-fähige Festplatten im Handel, in deren technischen Daten sich bisher aus genannten Gründen die ominöse Bezeichnung Ultra-ATA/66+ findet. Seagate kündigte heute an, die Barracuda ATA II ebenso wie die nächste Generation ihrer U-Serie mit Ultra-ATA/100 auszustatten. Auch Fujitsu setzt bei der voraussichtlich ab August erhältlichen PB16-Familie auf ATA/100. Quantum selbst will ebenfalls erst im Herbst diesen Jahres Festplatten mit Ultra-ATA/100 anbieten.

Promise stellte mit dem Ultra 100 und dem FastTrak 100 schon zwei PCI-Hostadapter für die neue Interface-Generation vor. Der Ultra 100 verfügt über zwei Ultra-ATA/100-fähige IDE-Kanäle und kann somit bis zu vier Festplatten oder ATAPI-Geräte (CD-ROMs, CD-Writer etc.) ansteuern. Der FastTrak 100 bringt ebenfalls zwei Kanäle mit und bietet zusätzlich die RAID-Levels 0 und 1 (striping und mirroring), unterstützt dafür jedoch keine ATAPI-Geräte.

Auch Intel ist mit von der Partie: Der ICH-2 (I/O Controller Hub), den Intel am 19. Juni zusammen mit dem i815-Chipsatz (Solano) vorstellen will, soll ebenfalls mit Ultra-ATA/100-fähigen IDE-Schnittstellen aufwarten. Mainboards mit der neuen IDE-Generation sind auf der zurzeit in Taipei stattfindenden Messe Computex bereits zu sehen und dürften somit nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.

Ein Promise FastTrak 100 nebst vier Festplatten aus IBMs Deskstar-75-GXP-Familie fand sich bereits im c't-Labor ein. Einen Bericht über die ersten Erfahrungen mit Ultra-ATA/100 bringt c't in Ausgabe 12/2000, die ab heute am Kiosk erhältlich ist. (bo)