Universal will von MP3.com 450 Millionen US-Dollar

Im Verfahren gegen MP3.com um die Strafhöhe hat Universal-Anwalt Hadrian Katz jetzt für MP3.com eine Strafe von 45.000 US-Dollar pro illegal vervielfältigter CD gefordert. Das macht bei einer Gesamtanzahl von 10.000 CDs eine Summe von 450 Millionen US-Dollar. In dem Verfahren soll heute eine Entscheidung fallen. MP3.com-Anwalt Michael Rhodes forderte das Gericht auf, keine so drakonische Strafe zu verhängen. Immerhin gebe es nicht den geringsten Beweis dafür, das Universal auch nur einen Penny verloren habe.

Das Verfahren war ursprünglich von fünf großen Plattenlabels angestrengt worden, da diese vermuteten, dass MP3.com durch das Bereitstellen von Copyright-geschützter Musik auf den eigenen Servern das Urheberrecht verletzt habe. In dieser Beziehung wurde auch bereits vor einiger Zeit entschieden: Ein Richter befand MP3.com für schuldig, legte aber keine Strafe fest. Hierzu dient das derzeit laufende Verfahren, in dem entscheiden werden muss, ob MP3.com vorsätzlich gegen das Gesetz verstoßen hat oder nicht. Die Frage der Vorsätzlichkeit wird einen entscheidenden Einfluss auf die Höhe der Strafe haben.

Von den ursprünglich fünf Prozessgegnern ist mittlerweile außer Universal keiner mehr übrig, da sich MP3.com mit den anderen vier Parteien außergerichtlich geeinigt hat. Welche Summe MP3.com an diese vier zahlt, ist bisher nicht bekannt. Verschiedenen Berichten zufolge hat das Unternehmen aber eine Summe von insgesamt 150 Millionen US-Dollar für die Deals mit den anderen Prozessgegnern beiseite gelegt. Universal hingegen hat eine solche Einigung bisher stets abgelehnt. Über die Gründe ist nichts Offizielles bekannt, vermutet wird aber, dass Universal einen potenziellen Konkurrenten aus dem Markt drängen will. (axv)