VIA stellt den stromsparenden C7-Prozessor vor

Noch innerhalb der nächsten 4 Wochen soll die Serienproduktion des C7-Prozessors von VIA anlaufen, der seinen Vorgänger C3 ablöst.

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Noch innerhalb der nächsten 4 Wochen soll die Serienproduktion des C7-Prozessors von VIA anlaufen, der seinen Vorgänger C3 ablöst. VIA hatte die Einführung dieses Prozessors, der unter dem Namen Esther beziehungsweise C5J entwickelt wurde, bereits im September 2004 für das zweite Quartal 2005 angekündigt.

Die heutige Vorstellung des C7 bringt wenig neue Informationen -- fast alles hatte Centaur-Chef und IBM-Fellow Glenn Henry bereits auf dem Spring Processor Forum vor einem Jahr verraten. Demnach wird der C7 bei IBM in einem 90-Nanometer-Prozess gefertigt (und nicht mehr wie der C3 bei TSMC), wodurch seine 26,2 Millionen Transistoren auf nur rund 32 Quadratmillimeter Silizium passen. Zunächst sind Taktfrequenzen von bis zu 2 GHz vorgesehen, wobei der C7 maximal 20 Watt elektrische Leistung in Abwärme verwandeln soll. Bei 1 GHz soll er sich mit nur 3,5 Watt begnügen, also ungefähr der Hälfte des Nehemiah-Kerns. Durch eine extrem geringe Leckleistung von 0,1 Watt soll die typische, mittlere Leistungsaufnahme im Betrieb um 1 Watt liegen -- ähnliche Daten nennen auch AMD und Intel für spezielle Mobilprozessoren. VIA vergleicht den C7 explizit mit dem Pentium M und verspricht, dass der neue Prozessor mehr Rechenleistung pro Watt liefert.

Nach aller Wahrscheinlichkeit dürfte der C7 wesentlich leistungsfähiger sein als sein Vorgänger: Die Kapazität der L1- und L2-Caches wurde auf jeweils 128 KByte verdoppelt, es kommen SSE2- und SSE3-Einheiten hinzu und auch der Frontsidebus wurde deutlich leistungsfähiger. VIA spricht von einem "hoch effizienten V4-Bus", der mit "800 MHz" arbeite. Konkrete Transferraten nennt VIA nicht, spricht aber von "konkurrenzfähiger Bandbreite".

In den letzten Wochen waren Spekulationen darüber aufgekommen, dass der C7 oder seine Mobilversion C7-M möglicherweise Pin-kompatibel zu Intels Sockel 479 für Pentium M/Celeron M sein könnte -- das scheint offenbar nicht der Fall zu sein. Es würde wohl auch durch Lizenzgebühren die C7-Preise verderben, immerhin ist ein Celeron M mit 1 MByte L2-Cache und 1,3 GHz Taktfrequenz schon ab etwa 85 Euro zu haben.

Der C7 unterstützt die NX-Markierung von Hauptspeicherbereichen und enthält eine verbesserte und beschleunigte Version der PadLock-Engine, die bereits beim Nehemiah-Kern sehr hohe Leistungen bei der AES-Verschlüsselung brachte (siehe c't 11/05, S. 230) -- statt bisher etwa 1,6 GByte/s sollen nun bis zu 20 GByte/s möglich sein.

Der V4-Bus und der C7-Prozessor selbst sind multiprozessortauglich, VIA spricht von bis zu 4 Prozessoren.

Einige wesentliche Informationen hat VIA noch nicht veröffentlicht, beispielsweise die Preise der unterschiedlichen C7-Modelle und die passenden Chipsatz-Typen. VIA hat eine breite Palette an Pentium-4-Chipsätzen im Angebot, wobei aber immer noch eine konkurrenzfähige Southbridge fehlt und für mobile Anwendungen auch ein Chipsatz mit leistungsfähigem eingebautem Grafikprozessor. Nähere Details zum C7 will VIA anlässlich der in der kommenden Woche beginnenden Computex auf dem VIA Technology Forum 2005 vortragen. (ciw)