Verkauf von Online-Flugtickets ist oft irreführend

EU-Kommission mahnt zahlreiche Buchungsportale ab

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Von
  • Tim Gerber

"Gravierende und anhaltende Verbraucherprobleme" sieht die EU-Kommission beim Verkauf von Online-Flugtickets. Gegen jede dritte von 386 seit Februar geprüfte Webseiten habe die Behörde wegen Verstoßes gegen das EU-Verbraucherrecht ermitteln müssen. Dies geht aus einem Bericht (PDF-Datei) von Verbraucherschutzkommissarin Meglena Kuneva hervor, der am Freitag in Brüssel vorgestellt wurde. Es sei nicht hinnehmbar, dass jeder dritte Verbraucher, der online ein Flugticket buchen will, geschröpft, irregeführt oder verwirrt werde, sagte die Verbaucher-Kommissarin. Den Betreibern drohte die resolute Bulgarin: "Meine Botschaft an die Unternehmen ist klar: entweder sie handeln jetzt, oder wir werden handeln."

Der Zwischenbericht über die Flugticket-Ermittlungen liefere eine Momentaufnahme des Stands der Durchsetzungsmaßnahmen vom 22. Februar 2008, teilte die Kommission mit. Demnach wiesen viele Webseiten gleich mehrere Probleme auf. Insbesondere Preisangaben auf 58 Prozent der kontrollierten Seiten hätten sich als größtes Problem erwiesen. Unregelmäßigkeiten bei den Vertragsbedingungen fänden sich auf 49 Prozent der Seiten. Probleme sieht die Kommission in der gesamten Flugverkehrsbranche, sowohl bei Fluggesellschaften als auch bei Reiseveranstaltern. Von den 79 Webseiten, die wegen irreführender Preisangaben kontrolliert wurden, gehörten 44 (56 Prozent) zu Fluggesellschaften, 27 (34 Prozent) und zu Reiseveranstaltern. (tig)