zurück zum Artikel

Vermehrte Handy-Strahlung im Zugwaggon

Matthias Göbel

Der Physiker Tsuyoshi Hondou von der Tohoku-Universität im japanischen Sendai hat berechnet, dass Passagiere in einem Eisenbahnwaggon elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt sind, die über den internationalen Richtwerten liegt.

Der Physiker Tsuyoshi Hondou von der Tohoku-Universität im japanischen Sendai hat herausgefunden, dass Passagiere in einem Eisenbahnwaggon elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt sind, die über den internationalen Richtwerten liegt, wenn vermehrt mobil telefoniert wird. Hondou beschreibt seine Arbeit [1] in der Fachzeitschrift Journal of the Physical Society of Japan (Vol.71,No.2,February,2002,pp.432 –435).

Der Forscher stellte die Situation in einem Eisenbahnwaggon nach und berechnete mit einer speziellen Formel, wie viel Handystrahlung die Metallwände des Waggons reflektieren. So sei der empfohlene Grenzwert der Internationalen Strahlenschutzkommission für nicht-ionisierende Strahlen (der ICNIRP [2]) in einem Waggon bereits überschritten, falls mehr als 20 Prozent der Reisenden ein Handy mit einer Sendeleistung von 0,4 Watt gleichzeitig benutzen. Dies sei der Fall, wenn beispielsweise ein Zug unvorhergesehen stoppe und mit Verspätungen zu rechnen sei -- in diesem Moment würden unverhältnismäßig viele Reisende zum Handy greifen und die Verspätung mitteilen. Der Physiker erklärt auch in seiner Studie, dass diese Werte ebenfalls auf andere Umgebungen übertragbar seien. So seien seine Berechnungen auch für Busse, Fahrstühle und sämtliche anderen geschlossenen Umgebungen, in denen sich auf kleinem Raum viele Menschen aufhalten, zutreffend. (mgo)


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-59291

Links in diesem Artikel:
[1] http://de.arxiv.org/abs/cond-mat/0202248
[2] http://www.icnirp.de/