Vodafone schließt späteren UMTS-Start nicht aus

"Für unser Geschäft im laufenden Jahr spielt UMTS keine Rolle", betont Jürgen von Kuczkowski, Vorsitzender der Geschäftsführung.

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  • dpa

Der deutsche Mobilfunkbetreiber Vodafone D2 schließt einen späteren UMTS-Start nicht mehr aus. "Wir werden dann an den Start gehen, wenn wir es verantworten können", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Jürgen von Kuczkowski, bei der Vorlage der Geschäftsergebnisse für 2002/2003. Auch 2004 sei als Termin denkbar.

Vor wenigen Tagen hatte T-Mobile angedeutet, UMTS erneut zu verschieben, wenn die Kinderkrankheiten nicht beseitigt werden. Nach bisherigen Planungen wollen die vier Betreiber in der zweiten Jahreshälfte die neuen Datendienste anbieten. Neben der Verfügbarkeit von Endgeräten ist auch ein reibungsloses Funktionieren der neuen UMTS- mit der bestehenden GMS-Technik erforderlich. "Für unser Geschäft im laufenden Jahr spielt UMTS keine Rolle", betonte Kuczkowski.

Auf dem deutschen Markt sieht sich die Tochter des britischen Mobilfunkriesen gut für die Zukunft gerüstet. Bei den Kundenzahlen liegt Vodafone D2 mit 22,9 Millionen zwar deutlich hinter T-Mobile (25 Millionen). Aber der durchschnittliche Umsatz pro Kunde sei höher und die Kosten für die Akquisition von Neukunden seien geringer. Kuczkowski: "Es ist nicht entscheidend, Köpfe zu zählen, sondern was betriebswirtschaftlich herauskommt." Bis März 2004 peilen die Düsseldorfer einen Zuwachs bei Kunden, Umsatz und Ergebnis zwischen 5 und 10 Prozent an.

Im gesamten Vodafone-Verbund gehört Vodafone D2 (früher Mannesmann Mobilfunk) neben der italienischen und japanischen Tochterfirma J-Phone sowie der Beteiligung Verizon Wireless in den USA zu den tragenden Säulen des britischen Mobilfunkriesen. Den Multimediadienst Vodafone Live bezeichnete Kuczkowski als eine Erfolgsgeschichte. Ende März hatten bereits 405.000 Kunden den Datendienst abonniert. Bis zum Ende März 2004 sollen es mehr als eine Million sein. Mit Datendiensten will das Unternehmen bis dahin rund 20 Prozent Umsatz machen. Im Vorjahr betrug der Anteil 16 Prozent. Im kommenden Weihnachtsgeschäft soll jedes zweite verkaufte Mobiltelefon ein Kamera-Handy sein.

Laut Kuczkowski bleibt der deutsche Mobilfunkmarkt von der derzeitigen Krise weitgehend verschont. Entgegen dem Trend in vielen Branchen werde das Unternehmen im laufenden Jahr 300 bis 400 Mitarbeiter neu einstellen. (dpa) / (anw)