Web-Filter als kommerzielle Datensammler

Ein US-Unternehmen verhökert die von Kindern und Schülern gesammelten Daten – geheimnisvollerweise auch an das Verteidigungsministerium.

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Von
  • Peter Monnerjahn

Eigentlich sollen Filter den Zugang etwa zu bestimmten Webseiten blockieren, aber ein US-Unternehmen verhökert die von Kindern und Schülern gesammelten Daten – geheimnisvollerweise auch an das Verteidigungsministerium. N2H2, eines der größeren amerikanischen Unternehmen, die Filter anbieten, macht offenbar Geschäfte mit dem Verkauf von Daten, die Surfgewohnheiten der Kinder und Jugendlichen verraten.

An US-amerikanischen Schulen sind Internetfilter inzwischen gang und gäbe. Doch Filtern heißt oft genug auch gleichzeitig Daten sammeln – was bei den Daten von unter 13 Jahren alten Kindern nicht rechtmäßig wäre. Die ersten Bürgerrechtsorganisationen sind auf den Plan gerufen, und schon entbrennt eine Diskussion darüber, ob denn Filter überhaupt das Mittel der Wahl sein sollten. Die meisten funktionieren nicht gut genug, andere funktionieren viel zu gut. Zudem sind viele Bürgerrechtler der Ansicht, man sollte besser die Kinder und Jugendlichen durch Aufklärung und Vermittlung von Internetkompetenz zu kritischen Konsumenten erziehen, denen auch die unpuritanischste Pornoseite nichts Seelenzerstörendes anhaben kann.

Mehr in dem Telepolis-Artikel Filter zum Sammeln von Daten. (pmo)