Wegen Verifizierungsvorgabe: Pornhub sperrt User im US-Bundesstaat Utah aus

In Utah haften Anbieter wie Pornhub dafür, dass Minderjährige nicht an die Pornos kommen. Als Reaktion werden die User dort nun einfach komplett ausgesperrt.

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(Bild: r.classen/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Das große Pornoportal Pornhub und andere Plattformen des US-Konzerns Mindgeek haben Nutzer und Nutzerinnen in Utah ausgesperrt, weil dort ein neues Gesetz zur Altersverifizierung gilt. Wer in dem US-Bundesstaat versucht, eine der Seiten zu öffnen, wird von einer Pornodarstellerin in einem Video angesprochen, berichtet CNN. Cherie DeVille erklärt darin, dass man jetzt das Alter verifizieren müsse. Einer Seite für Erwachseneninhalte jedes Mal die ID zu geben – wie nun verlangt – sei aber nicht die effektivste Methode zum Schutz der User. "Bis eine richtige Lösung angeboten wird, haben wir deshalb die schwere Entscheidung getroffen, den Zugang zu unserer Website in Utah zu sperren."

Mit der Sperrung reagieren die Plattformen auf ein Gesetz, das im März von Utahs Gouverneur Spencer Cox unterzeichnet wurde. Es sehe eine Haftung für Pornoseiten vor, die ihre Inhalte Personen unter 18 Jahren zugänglich machen. Damit sollen Minderjährige geschützt werden. Pornhub und die anderen Mindgeek-Plattformen wollen mit der Blockade jetzt erreichen, dass die erlaubten Verifizierungsmethoden erweitert werden. Menschen, die statt der gewünschten Inhalte lediglich die Videobotschaft der angezogenen DeVille zu sehen bekommen, sollen von ihren gewählten Vertretern verlangen, dass auch auf Geräten basierende Verifizierungstechniken erlaubt werden.

Laut The Register geht Pornhub mit dem Gesetz in Utah damit anders um als mit einem vergleichbaren in Louisiana. Das liege an den unterschiedlichen Ausweisen der beiden US-Bundesstaaten, habe der US-Konzern erklärt. In Louisiana könne man sich damit gegenüber Internetseiten ausweisen, in Utah nicht. Deshalb ist das Portal in ersterem weiterhin zugänglich – wenn auch deutlich weniger beliebt: Dem Register teilte Pornhub mit, dass der Traffic dort um 80 Prozent zurückgegangen ist. Das Gesetz in Utah werde ebenfalls dazu führen, dass Interessierte Internetseiten ansteuern, die weniger Sicherheitsmaßnahmen umsetzen und sich nicht an die Vorgaben halten, warnt DeVille noch.

(mho)