Weltraumteleskop James Webb: "Spektakuläres" Foto zeigt Leistungsfähigkeit

Die erste Aufnahme des Mid-Infrared Instruments gibt einen Vorgeschmack darauf, was von dem Weltraumteleskop zu erwarten ist. Ab dem Sommer soll es forschen.

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Links die Aufnahme von Spitzer, rechts vom Weltraumteleskop James Webb

(Bild: NASA/JPL-Caltech (links), NASA/ESA/CSA/STScI (rechts))

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Während das Weltraumteleskop James Webb weiter auf den Beginn der wissenschaftlichen Arbeit vorbereitet wird, deutet ein Vergleichsbild an, was dann von dem Instrument zu erwarten ist. Die Weltraumagenturen NASA und ESA haben eine Aufnahme des Mid-Infrared Instruments (MIRI) veröffentlicht und ihr ein Bild gegenübergestellt, das das Weltraumteleskop Spitzer gemacht hat. Das hatte als erste hochaufgelöste Aufnahmen in dem Spektralbereich gemacht, den jetzt das JWST (James Webb Space Telescope) abdeckt. Der Qualitätsunterschied ist gewaltig: Sind die Sterne auf dem Spitzer-Bild lediglich als grobe Flecken zu erkennen, zeigt das JWST sie scharf. In bisher unerreichter Schärfe sind außerdem Wolken aus interstellarem Gas zu erkennen.

Das jetzt vorgestellte Vergleichsbild zeigt Sterne in der Großen Magellanschen Wolke, einer Satellitengalaxie unserer Milchstraße. Das Motiv wurde vor allem ausgewählt, weil es sich um einen gut erforschten Bereich des Himmels handelt und man die Positionen der Sterne dort genau kenne, erklärte Michael McElwain von der NASA am Montag: "Aber natürlich sind die Bilder auch spektakulär", zitiert ihn Space.com. Die Arbeiten an dem Weltraumteleskop seien weiterhin genau im Zeitplan und die Verantwortlichen gehen weiter davon aus, dass im frühen Sommer mit der Forschung begonnen werden kann. Welche Ziele dafür ausgewählt wurden, ist aber noch immer nicht öffentlich gemacht worden.

Das James-Webb-Weltraumteleskop der Weltraumagenturen NASA, ESA und CSA war am 25. Dezember gestartet worden. Auf dem Instrument lasten hohe Erwartungen von Astronomen und Astronominnen in aller Welt. Nachdem es sich selbst entfaltet hat, war es einen Monat später am Lagrange-Punkt L2 angekommen. Hier blickt es abgewandt von Sonne, Erde und Mond ins All, sodass die Wärmestrahlung der Himmelskörper das Infrarotteleskop nicht stört. Ein riesiger Sonnenschutz blockt diese ab. Das Instrument MIRI, von dem die scharfe Aufnahme jetzt stammt, ist das kälteste des ohnehin schon extrem kalten Instruments. Mitte April hatte es seine Betriebstemperatur erreicht – ganze 6,4 Kelvin oder -267 Grad Celsius.

(mho)