"World of Warcraft" in China: Blizzard und Netease vertragen sich wieder

Blizzard und Netease hatten sich gezofft, nachdem eine Publishing-Partnerschaft für China in die Brüche gegangen war. Nun haben sich beide Parteien versöhnt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Unternehmenslogo von Blizzard

Blizzard und Netease haben sich nach einer schwierigen Trennung auf eine neue Partnerschaft geeinigt.

(Bild: Tada Images/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Blizzard und Netease haben eine erneute Publishing-Partnerschaft geschlossen, die Spiele wie "World of Warcraft" und "Hearthstone" wieder auf den chinesischen Markt bringen soll. Das teilte Blizzard in der Nacht zum Mittwoch mit. Die Spiele sollen ab Sommer nach und nach zurück nach China kommen, schreibt Blizzard.

Am 23. Januar 2023 war die 14-jährige Partnerschaft zwischen Blizzard und Netease ausgelaufen. Der US-Spieleentwickler und der chinesische Publisher konnten sich damals nicht auf Konditionen einigen, um das langjährige Verhältnis fortzusetzen. Die Verhandlungen waren bissig und wurden auch in der Öffentlichkeit geführt. Netease hatte das Angebot von Blizzard als einseitig, unfair und "wirtschaftlich unlogisch" bezeichnet. Unter anderem hatte Blizzard laut Netease versucht, den Vertrag nur kurzzeitig zu verlängern, um sich in der Zwischenzeit einen neuen Partner suchen zu können. Netease reagierte beleidigt und ließ Mitarbeiter in einem Livestream eine "World of Warcraft"-Statue demolieren.

Zuvor war Netease als Blizzards Publishing-Partner dafür verantwortlich gewesen, Spiele in China zu vermarkten und durch die Zensur zu bringen. Der chinesische Spielemarkt ist stark reguliert und fordert oft inhaltliche Änderungen an Videospielen. Nach dem zwischenzeitigen Ende der Partnerschaft waren die meisten Blizzard-Spiele in China nicht mehr verfügbar. Das Ende des Publishing-Deals bedeutete auch, dass die Online-Services der Spiele eingestellt wurden. In vielen Fällen waren bereits gekaufte Titel damit nicht mehr oder nur eingeschränkt spielbar.

Nun konnten Blizzard und Netease die Streitigkeiten offenbar beilegen und sich auf einen neuen Vertrag einigen. "Wir bei Blizzard sind begeistert, unsere Partnerschaft mit Netease wiederherzustellen und mit großer Wertschätzung zusammenzuarbeiten", sagte Blizzard-Präsidentin Johanna Faries. "Wir feiern unsere Zusammenarbeit und freuen uns darauf, das nächste Kapitel auf der Grundlage von Vertrauen und gegenseitigem Respekt aufzuschlagen", kommentiert Netease-Chef William Ding.

Zudem haben Blizzard-Mutter Microsoft und Netease einen separaten Vertrag erarbeitet, über die Netease-Spiele auf Xbox-Konsolen und "andere Plattformen" kommen sollen. Netease ist hinter Tencent die zweitgrößte Spielefirma in China.

(dahe)