Zensus 2022: Statistische Landesämter verschicken Mahnungen

Vier Monate nach dem Stichtag liegen noch nicht alle obligatorischen Fragebögen von Wohnungs- und Gebäude-Eigentümern vor.

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Eigentümer und Eigentümerinnen können Fragen übers Internet beantworten und sich nebenher Käsekästchen und -brote kümmern.

(Bild: Statistisches Bundesamt)

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Knapp vier Monate nach dem Zensus-Stichtag haben noch nicht alle angeschriebenen Bürgerinnen und Bürger die Fragen zu ihren Haushalten beziehungsweise zur Gebäude- und Wohnungszählung beantwortet. Bisher hätten 21,6 Millionen Eigentümer von Wohnimmobilien einen Fragebogen ausgefüllt, teilte das Statistische Bundesamt mit.

Insgesamt wurden etwa 23 Millionen Eigentümer und Eigentümerinnen angeschrieben, nun versenden die Statistischen Ämter der Länder Erinnerungs- und Mahnschreiben an jene, die ihrer Auskunftspflicht trotz Aufforderung noch nicht nachgekommen sind. Daneben verschicken sie Erstanschreiben zum Beispiel an Personen, die wegen eines Eigentümerwechsels vor dem Zensus-Stichtag 15. Mai 2022 mit Informationen der angeschriebenen Vorbesitzer nicht identifiziert werden konnten.

Der Zensus 2022 ist eine Kombination der Daten aus Verwaltungs- und Melderegistern mit einer großen Stichprobe und einer Gebäude- und Wohnungszählung. Neben der obligatorischen Wohnungs- und Eigentümerbefragung steht also auf dem Plan, eine Stichprobe von 10,2 Millionen aller Haushalte persönlich zu befragen. Davon seien bisher 8,3 Millionen ausgefüllt, schreibt das Statistische Bundesamt.

"An die Ergebnisse des Zensus 2022 haben wir einen sehr hohen Qualitätsanspruch, der auch gesetzlich festgeschrieben ist", sagt Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamts. Es sei äußerst wichtig, dass alle kontaktierten Bürgerinnen und Bürger die Fragen beantworten und mitmachen. Es gehe darum, dass Deutschland belastbare Daten für die Zukunft erhält.

Der Zensus 2022 soll 1,5 Milliarden Euro kosten und auf dem Zensus von 2011 aufbauen. Die Kosten für den Zensus teilen sich Bund und Länder. Ursprünglich sollte die Befragung im Jahr 2021 stattfinden, doch wurde sie coronabedingt auf 2022 verschoben. Der nächste Zensus soll regulär für Jahr 2031 geplant, und zwar als reiner Registerzensus der Datenbanken.

Als problematisch wurde im Mai angesehen, dass Technik des US-amerikanischen Unternehmens Cloudflare in die Infrastruktur der Website zum Zensus eingebunden ist. Es habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die in dem Fragebogen eingegebenen personenbezogenen Daten bestanden, teilte der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) daraufhin mit. Zudem wurde gewarnt, dass sich Kriminelle die Zensus-Befragung als Masche aneignen.

(anw)