iOS 17: Umbau der Nachrichten-App schmeckt nicht jedem

Apple hat seine Nachrichten-App verbessert, aber auch umgebaut. Standardfunktionen zum Versand von iMessages verstecken sich in nicht konfigurierbaren Menüs.

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iMessage in iOS 17

iMessage in iOS 17: Alles etwas leer hier. Klickt man auf das Plus, kommt das lange neue Menü.

Update
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Apple hat es wieder getan: Auch mit iOS 17 wird einmal mehr an der beliebten Nachrichten-App herumgedoktert. Einige Neuerungen sind praktisch – etwa die neuen Suchfilter und die verbesserte Autokorrektur, hinter der sich ein lokales Sprachmodell verbirgt. Andere Veränderungen erscheinen hingegen willkürlich und können Nutzer anfangs verwirren.

Dazu gehört der sogenannte App Drawer, den man in iOS 16 schnell direkt neben der Tastatur fand. Er ist verschwunden. Stattdessen sieht man jetzt nur noch links ein simples Plus-Symbol. Erst wenn dieses geklickt oder gehalten (siehe unten) wird, tut sich etwas. Das Menü, das einem dann präsentiert wird, entspricht nicht den üblichen iOS-UI-Standards, sondern ist eine lange Liste mit Unterpunkten, die sich alphabetisch mit viel Weißraum aneinanderreihen. Es erinnert eher an die Optik auf der Apple Watch und macht die Auswahl nicht gerade übersichtlich.

Es gibt keine Möglichkeit, deren Reihung zu ändern. Man kann unerwünschte Apps nur über die Systemeinstellungen (im Bereich Nachrichten) ganz abdrehen. Immerhin gibt es ein recht übersichtliches Standardmenü mit Kamera, Fotos, Stickers, Audio und Ortsangaben. Will man die restlichen Möglichkeiten sehen – inklusive der einst beliebten Digital-Touch-Nachrichten oder den animierten GIFs – muss man auf "Mehr" klicken. Der unbeliebten iMessage App Store findet man dann ganz oben.

Update

Ein Umsortieren des neuen Plus-Menüs ist doch möglich, indem man einen Menüpunkt durch längeren Druck "festhält" und ihn an eine beliebige Stelle zieht. Das geht auch in das sofort auftauchenden Standardmenü, dazu muss man den Menüpunkt von unten nach ganz oben ziehen.

Nach der ersten Sprachnachricht ändert sich das Icon im Eingabefeld, so kommt man dann direkt an die Aufnahme der nächsten. Das Problem: Diktiert man danach, ist das Icon wieder weg und man muss erneut das Plus-Menü bemühen. Es wechselt also hin und her.

Das schnelle Aufnehmen von Sprachnachrichten ist nur dann direkt in der Eingabezeile aktiv, wenn man den zuschaltbaren Diktiermodus nicht aktiviert hat. Dieser bekommt dann gleich zwei Icons – eines in der Eingabezeile, eines rechts unten in der Tastatur. Ansonsten kosten Sprachnachrichten stets einen weiteren Klick in das neue Plus-Menü.

Nach einigen Tagen der Gewöhnung ergibt sich jedoch ein Vorteil aus der geänderten Bedienung bei der Kamera. Da man nun beim Tippen von iMessage-Botschaften aufgrund des notwendigen Zusatzklicks weniger schnell an die integrierte Foto- und Videofunktion gelangt, könnte man sich angewöhnen, mehr mit der Kamera-App zu fotografieren statt direkt mit der Nachrichten-App. Dann lassen sich Nachrichten über die Fotomediathek um Bilder ergänzen. An diese gelangt man in der Nachrichten-App, indem man länger auf das Plus drückt, das sonst das Menü öffnet.

Der Vorteil: Die Kamera-App erfasst beim Knipsen stets Geodaten, was die Nachrichten-App aus Datenschutzgründen nie tat, obwohl sie alle damit geschossenen Aufnahmen in die Fotomediathek speicherte. Fotografiert man hingegen direkt mit der Kamera-App, werden die Ortsdaten gespeichert, was das spätere Auffinden erleichtert.

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(bsc)