Verwalter für .eu-Domains gesucht

Die EU hat eine Verordnung erlassen, die die Verwaltung der geplanten .eu-Domains regelt.

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Von
  • Monika Ermert

In den kommenden Wochen wird die EU-Kommission die Registry für die neue Top Level Domain .eu ausschreiben. Ein genaues Datum wollte Per Haugaard, Sprecher des Bereichs Unternehmen und Informationsgesellschaft bei der Kommission, noch nicht nennen. Laut dem Münchner Domain-Anbieter United Domains sollen sich Unternehmen in der Zeit vom 19. Juni bis 21. Juli bei der Kommission als Betreiber der zentralen Domain-Datenbank bewerben können.

Die nach langem Hin und Her zwischen Kommission, Rat und Parlament verabschiedete Verordnung sieht vor, dass eine Non-Profit-Organisation mit Sitz in Europa die Registry übernimmt. Den Domain-Verkauf an Kunden aus den Mitgliedsländern sollen akkreditierte .eu-Registrare übernehmen. Die Auswahl des Registry-Betreibers liegt weitgehend in der Hand der Kommission, sie hält auch die Rechte an der Datenbank und kann den Registry-Betrieb neu vergeben. Die Mitgliedsländer erhalten über das so genannte Kommunikations-Komitee der EU Mitspracherecht.

Die Verordnung legt Spielregeln für das Registrieren von .eu-Domains fest. So muss der künftige Betreiber der Registry ein Verfahren für die Schlichtung von Domain-Streitigkeiten und eine bevorzugte Registrierung für Markeninhaber und für öffentliche Einrichtungen vorsehen (Sunrise-Periode). Die Mitgliedsstaaten können außerdem innerhalb der nächsten drei Monate eine Liste von geographischen Bezeichnungen bei der Kommission zu ihren Gunsten sperren lassen.

Die Entscheidung, ob .eu durch Secondlevel-Domains -- zum Beispiel .gov.eu oder .co.eu -- strukturiert wird, kann der künftige Registry-Betreiber zusammen mit der Kommission treffen. Außerdem lässt die Verordnung offen, ob ein Gremium eingerichtet wird, das Behörden, Unternehmen oder gar Einzelpersonen bei Entscheidungen ein Mitspracherecht einräumt.

Manche Unternehmen sind mit Angeboten zur Vorregistrierung einer .eu-Domain nicht zimperlich. So bietet die österreichische Internet EDV GmbH diesen Service für 39 Euro an -- selbstverständlich ohne Gewähr, dass man die Domain dann auch bekommt. Solche Angebote dürften in den nächsten Woche zunehmen. Aber Vorsicht: "Mit den Registrierungen der eu-Domains", so EU-Sprecher Haugaard, "wird man erst Anfang 2003 beginnen können." Zuvor muss der künftige Registry-Betreiber auch noch einen Vertrag mit den DNS-Verwaltern bei der Internet Corporation for Assigned Names and Number (ICANN) eingehen. (Monika Ermert) / (ad)