ICANN-Konferenz in Ghana: Demokratisches .org und TLD für Regierungen

Auf der Tagesordnung steht eine Reihe wichtiger Fragen der Organisation des DNS.

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Von
  • Monika Ermert

Die kontroverse Diskussion um die Strukturreform hat alle anderen Themen der gestern gestarteten ICANN-Konferenz in den Hintergrund treten lassen. Ein Blick in die Tagesordnung zeigt aber, dass über eine Reihe wichtiger Fragen der Organisation des DNS entschieden werden soll -- vom befürchteten "Staatsstreich" einmal ganz abgesehen.

Bis Ende 2002 muss Exmonopolist VeriSign/NSI die Registry für .org-Domains abgeben und ICANN einen neuen Betreiber ausgewählt haben. Bei der Sitzung in Accra soll daher über die Eckpunkte der neuen Registrierpolitik und das dringend anstehende Ausschreibungsverfahren entschieden werden. Eine im vergangenen Jahr eingesetzte Arbeitsgruppe hat den ICANN-Direktoren vorgeschlagen, die zentrale .org-Registratur als nicht-kommerziellen Dienst für eine Non-Profit-Organisation auszuschreiben.

Wichtiger als die Mitbestimmungsrechte dürfte .org-Nutzern aber die Feststellung sein, dass "derzeitigen Nutzern nicht gekündigt werden und weiterhin die Möglichkeit offenstehen soll, ihre Registrierungen zu erneuern oder zu transferieren". Auch künftig sollen Registrierungen nicht zwangsweise auf nicht-kommerzielle Nutzer beschränkt werden. Vielmehr sollen diese einfach als eigentliche Zielgruppe besonders angesprochen werden. Die ICANN-Direktoren werden sich mit dem Vorschlag aller Wahrscheinlichkeit nach anfreunden können. Schwierig wird im Sommer dagegen die Auswahl der Registry: vor allem die Forderung, .org nicht innerhalb der USA zu vergeben, stößt wohl auf Widerstand.

Eine gute Nachricht für Nutzer, die bei allem Streit in den vergangenen Wochen fast unterzugehen drohte: Der [ (anw)