CeBIT 2001 ohne Multimedia-Spezialist Creative (Update)

Der Multimedia-Spezialist Creative hat seine Teilnahme an der CeBIT 2001 ausgeschlossen und wirft der Messeleitung "restriktive Auflagen" vor.

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Von
  • Christian Rabanus

Der Multimedia-Spezialist Creative hat seine Teilnahme an der CeBIT 2001 ausgeschlossen. Als Grund führt das in Singapur ansässige Unternehmen "restriktive Auflagen" des CeBIT-Veranstalters Messegesellschaft Hannover an. Man setze stattdessen auf die "innovationsfreundliche" Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin, teilte Creative mit. Die IFA 2001 findet vom 25. August bis 2. September 2001 statt.

Stein des Anstosses ist das angebliche Verbot der CeBIT-Messeleitung, MP3- oder Digital Audio Player auszustellen oder zu demonstrieren. Bereits in den vergangenen Jahren seien Multimedia-Aussteller unverhältnismäßig gemaßregelt worden, beklagt sich Creative. Es habe verschärfte Lautstärkevorschriften und Einschränkungen gegeben, welche Produkte ausgestellt werden dürfen. Murat Ünol, Marketing-Chef für Zentral-Europa bei Creative, warf der Messeleitung in Hannover vor, die Verschmelzung der Bereiche "Computer und Multimedia" und "Unterhaltungselektronik" schlichtweg zu ignorieren oder bewusst aus dem Veranstaltungskonzept herauszuhalten.

In den Jahren nach 2001 sei eine Teilnahme an der CeBIT unter bestimmten Bedingungen wieder möglich, sagte Ünol. Allerdings müsse sich die Messeleitung bewegen: "Sollte die CeBIT auf ihrer so genannten B2B-Ausrichtung und den damit verbundenen Restriktionen auch in Zukunft beharren, werden wir aus Solidarität mit unseren Kunden weiterhin der CeBIT fern bleiben."

Die Messegesellschaft in Hannover bedauerte die Entscheidung von Creative, zeigte sich aber auch verwundert über die von Creative angeführten Vorwürfe. Inga Buß, Sprecherin der Messegesellschaft, sagte c't, trotz des Versuchs einer Kontaktaufnahme seitens der Messegesellschaft habe kein Gespräch mit Creative über eine Teilnahme an der CeBIT 2001 stattgefunden. Dass die CeBIT-Leitung die Präsentation von MP3- oder anderen Audio-Playern nicht zulasse, stimme nicht, erklärte Buß. "Wir hätten Creative gerne erklärt, dass sie ihre MP3-Player ausstellen dürfen", sagte die Sprecherin. Nur dazu hätte sich Creative den Gesprächsangeboten der Messegesellschaft nicht entziehen dürfen.

Zwar betonte Buß den Charakter der CeBIT als einer B2B-Messe, es sei aber weder zutreffend, dass Konvergenzphänomene auf dem IT-Markt ignoriert würden, noch gebe es Maßregelungen der Aussteller. Ganz im Gegenteil: Wegen der Absage der CeBIT Home seien die Kriterien, welche Produkte ausgestellt werden könnten, gegenüber dem Vorjahr gelockert worden. Spiele gehörten zwar immer noch nicht auf die CeBIT, die Präsentation von Multimedia-Geräten sei aber völlig unproblematisch. Neben Creative habe bislang auch kein anderer namhafter Aussteller seine Teilnahme abgesagt. (chr)