"WinChip"-Hersteller IDT streicht die Segel

Low-cost-Chip-Hersteller IDT zieht sich aus dem Geschäft mit Intel-kompatiblen Prozessoren zurück.

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Von
  • Egbert Meyer

Low-cost-Chip-Hersteller IDT zieht sich aus dem Geschäft mit Intel-kompatiblen Prozessoren zurück. Auf einer Aktionärsversammlung unterrichtete der WinChip-Produzent gestern über den Ausstieg aus der x86-Architektur. Demnach soll die IDT-Entwicklungsschmiede Centaur bis zum 30. September an einen neuen Besitzer übergehen. Als aussichtsreichste Kaufaspiranten werden Acer und IBM gehandelt. Im Rennen ist aber auch ein dritter, bisher ungenannter Übernahmekandidat. Sollten sich die Verhandlungen zerschlagen, bedeute dies das Ende von Centaur, erklärte ein Firmensprecher. Mit Ausnahme der Kosten für Abschreibung von Produktionsmitteln, rechne seine Firma mit keinen zusätzlichen Belastungen durch die Schließung.

Mit der Chip-Produktion endet auch die Ära von IDT-CEO Len Perham. Dem Vorstandsvorsitzenden, der Ende des Jahres von seinem Posten zurücktreten will, war es nicht gelungen, die erwarteten Marktanteile zu erobern. Zudem standen die Chancen auf eine baldige Wende nicht zum besten. Zur Zeit versauern einige Konkurrenten IDT das Ergebnis. Hohe Lagerbestände, wie etwa bei AMD, sorgen derzeit für einen freien Fall der Chip-Preise. Dabei liefen die Geschäfte für IDT jedoch zuletzt deutlich besser. Im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr verbuchte das Unternehmen einen Gewinn von 8,5 Millionen US-Dollar. Ein Jahr zuvor mußte sich der Hersteller noch zu Verlusten in Höhe von 50,9 Millionen Dollar bekennen. (em)