Entschärfte Regeln für .se-Domains

Ab April dieses Jahres werden die bislang restriktiven Bestimmungen für die Registrierung von Domain-Namen unter der schwedischen ccTLD.se gelockert.

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Ab April dieses Jahres werden die bislang eher restriktiven Bestimmungen für die Registrierung von Domain-Namen unter der schwedischen ccTLD.se gelockert. Künftig wir es jedermann unabhängig von geographischen Einschränkungen möglich sein, eine oder mehrere .se-Domains zu registrieren. Der Second-Level-Teil einer registrierten Domain darf künftig aus nur zwei Buchstaben bestehen, solange es sich dabei nicht um eine andere Top-Level-Domain oder ein Länderkürzel laut ISO-Standard handelt.

Während heute Anträge nur positiv beschieden werden, wenn der Antragsteller ein Recht an dem Namen nachweisen kann (zum Beispiel durch ein entsprechendes Zertifikat des schwedischen Patent- und Registrierungsamtes), ist das ab April nicht mehr erforderlich. Anträge, die die formalen Kriterien erfüllen, werden bewilligt, sofern der Domainname nicht schon vergeben ist. Dies gilt auch für geographische Bezeichnungen.

Allerdings wird der Kommunförbundet (Verband der schwedischen Gebietskörperschaften) vorab die Möglichkeit erhalten, eine limitierte Anzahl an Ortsbezeichnungen für spätere Verwendungen zu reservieren; analog werden die Namen von anderen Staaten gesperrt. Darüber hinaus wird es eine Liste von gesperrten Worten geben; einerseits soll es sich dabei um Zeichenfolgen handeln, die aus Systemgründen nicht genutzt werden dürfen (etwa com, mail, www, internet), andererseits sollen bestimmte Worte aus rechtlichen Gründen gesperrt werden.

Im Rahmen der Umstellung wird voraussichtlich zum 3. April die Registrierungsstelle vorübergehend geschlossen. Ab dann haben Antragsteller etwa eine Woche Zeit, Domainwünsche anzumelden. Die Zuteilung soll nach einer strengen Rangordnung erfolgen. Inhaber bestehender Third-Level-Domains unter tm.se werden als erste bedient, gefolgt von Domainnamen, die in Schweden gesetzlich geschützte Markennamen verwenden. Anschließend werden die Anträge von Besitzern von Third-Level-Domains unter den so genannten "Haupt-Domains" (wie org.se und presse.se) bearbeitet. Erst dann kommen die Normalsterblichen an die Reihe, wobei alle in der genannten Woche eingereichten Anträge als gleichzeitig gestellt gelten.

Schließlich wird die .se-Registrierungsstelle den Normalbetrieb unter dem neuen Regelwerk aufnehmen und neue Anträge auf einer First-come-first-served-Basis berücksichtigen. Die offiziellen Informationen kann man auf der Seite der Schwedischen Internet Infrastructure Foundation (II-stiftelsen) abrufen. Ein besonderes Verfahren für Streitigkeiten rund um .se-Domains ist noch in der Ausarbeitung. (Daniel A. J. Sokolov) / (em)