Erstmals E-Mail nach Nordkorea

Ein chinesisches Unternehmen realisiert zum ersten Mal eine direkte E-Mail-Verbindung nach Nordkorea.

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Von
  • Karsten Violka

Ein chinesisches Unternehmen realisiert zum ersten Mal eine direkte E-Mail-Verbindung nach Nordkorea. Die Firma Silibank.com aus dem im Norden Chinas gelegenen Shenyang hat Anfang Oktober E-Mail-Server in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang installiert. Sie bietet einen noch experimentellen E-Mail-Service, der aus dem Internet Nachrichten an nordkoreanische Unternehmen und Regierungsbehörden weiterleitet. Über das Versenden von E-Mails an die nordkoreanischen Bürger werde noch mit der Regierung verhandelt, die Aussichten seien aber schlecht, sagte ein Silibank-Sprecher gegenüber US-Medien.

Nordkoreas Staatschef Kim Jong Il will Computer-Technologie in seinem Land stärker fördern, allerdings ohne den 22 Millionen Einwohnern des kommunistisch regierten Staates freie Kommunikation mit dem Ausland zu gewähren. Dazu hat das Land ein eigenes Computer-Netzwerk mit dem Namen Kwang Myung (Licht) geschaffen, das jedoch nicht mit dem Internet verbunden ist.

Nach Ansicht der französischen Journalisten-Hilfsorganisation Reporter ohne Grenzen gehört Nordkorea neben Saudi-Arabien und China zu den radikalsten Gegnern des Internet. Der Staat ist jedoch das einzige Land der Welt, in dem es das Internet bislang überhaupt nicht gibt. Trotz aller Bemühungen gelinge es auch den autoritärsten Regierungen nicht, es wirklich zu kontrollieren, kommentierte die Journalisten-Organisation Anfang dieses Jahres. (kav)