Irak hat angeblich "intelligente" Bomben in die Irre geführt

Auch beim jüngsten Luftangriff auf den Irak waren amerikanische Smart-Bombs nicht so erfolgreich, wie sie sein sollten.

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Von
  • Sven Hansen

Bereits kurz nach den US-amerikanischen Luftangriffen auf den Irak stand fest: Besonders die "intelligenten" Lenkwaffen hatten, wie das US-Verteidigungsministerium nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung einräumen musste, zu einem Großteil ihre Ziele verfehlt. Zunächst waren Berichte von möglichen Softwarefehlern im Umlauf. Betroffen waren "intelligente" Joint Standoff Weapons (JSOW) des US-amerikanischen Waffenproduzenten Raytheon. Die Waffen werden weit vor den feindlichen Linien abgeschossen und sollen ihr Ziel selbstständig erreichen. Für die letzten Kilometer des Zielanflugs nutzen die Waffen das Satelliten-gestützte Global Positioning System (GPS).

Wie der Scottish Herald von ungenannten Informanten erfahren haben will, ist es dem Irak gelungen, einen Großteil der amerikanischen Smart-Bombs durch Störung des Positionierungssystems um einige Meter abzulenken. Dies könnte erklären, warum die Waffen, die bei Tests eine Treffgenauigkeit von 100 Prozent erreichten, im Realeinsatz teilweise versagten. Gerade bei der Bombardierung militärischer Ziele bedeutet diese Differenz wegen ihrer starken Panzerung den Unterschied zwischen vollständiger Zerstörung und minimaler Beeinträchtigung der Anlagen.

Nach Angaben von Pentagon-Sprechern waren die Angriffe unter anderem darauf gerichtet, den Irak vom Aufbau eines Glasfasernetztes abzuhalten, das Radarstationen mit Abschussbasen verbinden sollte. Bei den Ausbauarbeiten sollen auch chinesische Techniker beteiligt gewesen sein, was zu einer Verstimmung in den chinesisch-amerikanischen Beziehungen führte. Nach Aussagen von US-Präsident George Bush habe China versprochen, das Problem zu beheben, falls es sich als wahr erweisen sollte. (sha)